Allgemein, Fitness

Story Running – Joggen mit Unterhaltung?

Für mein neues Handy hab ich mir zum Joggen wieder einen Fitness Tracker runtergeladen, diesmal „Runtastic“, da ich es zumindest gelegentlich immer ganz interessant finde die Laufstrecken (oder übrigens auch Ausreitwege) mit GPS aufzuzeichen, um einen Überblick über Dauer und Distanz zu bekommen.

In der App hab ich dann das „Story Run“ Feature entdeckt und nach etwas Googlen worum es sich dabei eigentlich handelt, beschlossen, dass es interessant genug klingt, um es mal zu testen. Story Runs sind so was wie Mini-Hörbücher zum Joggen, bei denen das Laufverhalten durch den Inhalt und die Musik der Story beeinflusst werden soll. Dabei gibt es aber keine tatsächlichen „Anweisungen“, sondern alles läuft unbewusst ab.

Den Story Run, den ich dabei ausprobiert habe war ein auf einem amerikanischen Kinofilm („Maze Runner – The Scorch Trials“) basierender 30 minütiger Lauf. Fand ich ganz lustig, da ich den ersten Teil von „Maze Runner“ mal als Buch gelesen habe. Inhalt war grob, dass man als Held zusammen mit seiner Schwester  vor irgendwelchen Kopfgeldjägern und Mutanten flieht („Maze  Runner“ ist so eine typische Jugendbuch-Endzeit-Dystopie). Die Idee von solchen Story Runs ist also den Läufer durch eine vermittelte Gefahr „anzutreiben“. Nicht alle Story Runs sind aber so aufgebaut, es gibt auch Läufe, die z.B. als virtuelle Stadtrundgänge konzipiert sind, z.B. durch Rio de Janeiro (hier stelle ich es mir aber schwer vor, mich da reinzuversetzen wenn ich in Wirklichkeit grad durch einen herbstlichen deutschen Nadelwald jogge, aber probiert hab ich’s noch nicht).

Zu meinem Eindruck: Ich bin tatsächlich deutlicher schneller gelaufen als sonst, wobei ich den Story Run vom Aufbau recht oft auf einem Level fand. Nachteil ist, dass man dadurch eventuell zu einem höheren Tempo angetrieben wird als es vom eigenen Fitness Level her aktuell Sinn macht. Die Story Runs sind aber generell eher sehr kurz gehalten (meiner war 30 Minuten) und eher für intensive Intervall Läufe gedacht. Ich war aber nach den 30 Minuten auch deutlich erledigter als sonst nach ner Stunde. War halt auf der Flucht 😉

Inhaltlich funktioniert das Ganze je nach dem mehr oder weniger gut. Wenn der Held grad erzählt, dass er einen abschüssigen unterirdischen Tunnel bergab flüchtet und man grad einen steilen Berg hochhechelt, leidet die Authentizität halt etwas.

Insgesamt finde ich die Idee aber sehr gut und die Beeinflussung des Laufverhaltens durch Musik und Dialoge im „Hörspiel“ funktioniert erstaunlich gut (andererseits ist das auch nicht so überraschend, weil ich finde es auch beim normalen Musikhören beim Laufen fast unmöglich den Laufrhythmus nicht an die Musik anzupassen, was echt stressig werden kann wenn man aus Versehen mal so was wie „Grease“ in seiner Mp3 Liste dabei hat 😉 ).

Die Qualität des fand ich ganz in Ordnung, mit einem richtigen Hörbuch kann so was natürlich nicht mithalten, aber das englische Original war vom Sprecher ganz gut gelesen (ob die deutsche Übersetzung auch was getaugt hätte weiß ich nicht). Es ist auch offensichtlich, dass die Story Runs, die auf irgendwelchen Filmen basieren primär als Promo gedacht sind, aber das macht ja nichts.

Bei Runtastic sind einige Story Runs umsonst, für Einige muss man bezahlen. Die Auswahl ist aber bisher noch recht klein, aber ich könnte mir vorstellen, dass es in Zukunft noch mehr solcher Konzepte fürs interaktive Fitness-Training geben wird.

Fitness

DVD-Rezension: YOGABASICS Grundkurs – 10 Stunden Yoga für Anfänger

Heute möchte ich mal eine DVD aus meinem Fitness-Programm vorstellen. Ich mache schon seit einigen Jahren Yoga, bis vor einem Jahr meist 1x wöchentlich einen Yoga-Kurs (davon die meisten Jahre als ich beruflich in München unterwegs war in dem wirklich hervorragenden „Yoga Institut München“). Seit ca. einem Jahr bin ich auch Zeitgründen dazu übergegangen eher zuhause zu üben und habe mir dafür einige Yoga-DVDs zugelegt, eine Reihe davon möchte ich heute vorstellen und zwar das „Anfänger“ Modul der YOGABASICS Reihe von Silvio Fritzsche (http://www.yogabasics.de/).

Der YOGABASICS Grundkurs besteht aus 5 DVDs mit insgesamt 10 Yoga-Einheiten á 60 Minuten, außerdem gibt es vor jeder Yoga-Einheit eine kurze theoretische Einführung. Vom Preis-Leistungsverhältnis (die DVDs kosten 39,90) finde ich das fast unschlagbar, denn sonst zahlt man gerne mal 15 – 20 Euro für eine DVD mit einem einzelnen Yoga- oder Fitness-Workout.  Jede der 10 Einheiten hat einen anderen Schwerpunkt z.B. beschäftigt sich die erste Einheit mit dem Thema „Standhaltungen“, die zweite Einheit mit „Vorbeugen“ und so werden alle wichtigen Arten von Yoga-Asanas tiefgehend behandelt. Am Anfang war ich etwas skeptisch über diese Einteilung, weil ich mich gefragt habe, ob es nicht zu einseitig oder anstrengend sein könnte 60 Minuten am Stück ähnliche Arten von Yoga-Übungen auszuführen. Aber die Yoga-Stunden sind sehr gut aufgebaut und auch wenn jede Einheit einen Schwerpunkt hat, werden genug ausgleichende Übungen integriert, so dass jede Stunde inhaltlich ausgewogen ist.

Von der Präsentation her ist die Reihe eher schlicht, ein normales Yoga-Studio (kein hipper Strand mit Chillout Musik in Thailand oder so 😉 ), Silvio Fritzsche, der die Übungen zeigt und anleitet und eine junge Frau, die die Übungen ausführt. Dabei ist positiv hervorzuheben, dass die Übende die Übungen zwar gut ausführt und Yoga-Erfahrung hat, aber es sich offensichtlich nicht um einen Profi handelt, sondern um eine ganz normale Schülerin mit Stärken und Schwächen. Ein paar kleine Schwächen gibt es in der Präsentation gelegentlich, so verwechselt Silvio Fritzsche bei den Ansagen gelegentlich mal links und rechts, was mich aber nicht besonders gestört hat. Außerdem ist anzumerken, dass Silvio Fritzsche aus Sachsen stammt und einen relativ stark ausgeprägten Dialekt hat, was für Menschen aus anderen Gegenden eventuell ein ästhetisches Problem darstellen kann (ich weiß, dass ich als Schwabe in der Hinsicht eigentlich nichts sagen darf 😀 ). Davon abgesehen finde ich Aufbau und Didaktik dieser Yoga-Reihe praktisch perfekt, besonders positiv hervorzuheben ist auch, dass der Fokus eindeutig auf der technisch korrekten und gesundheitlich unbedenklichen Ausführung der Übungen liegt und nicht auf irgendwelchen Verrenkungen. Im Fokus dieser Reihe liegen die Körper-Übungen, auf Atemtechnik und Meditationstechniken wird zumindest in dieser Reihe noch nicht eingegangen (es gibt aber natürlich wie üblich eine Endentspannung), es gibt aber seit einiger Zeit einen Aufbaukurs, der mehr in diese Richtung geht, den habe ich aber noch nicht.

Was ich aus eigener Erfahrung etwas zweifelhaft finde ist die Eignung dieser Yoga-DVDs für blutige Yoga-Anfänger oder Leute, die noch keine besonders ausgeprägte Grund-Fitness haben, den ich fand diese DVDs beim ersten Üben wirklich sehr anstrengend und auch vom Yoga her schon sehr anspruchsvoll. Der Grund hierfür ist vermutlich, dass es sich für mein Empfinden um eher kraftbetontes Yoga mit längeren statischen Halteübungen handelt und die Einheiten mit 60 Minuten auch recht lang sind und sich meist recht intensiv mit einer bestimmten Übungsthematik beschäftigen. Ich habe in der Vergangenheit meist ein etwas sanfteres Yoga geübt, dass außerdem mehr dynamische Yoga-Flows beeinhaltete (was ich deutlich weniger anstrengend finde). Deswegen fand ich die Reihe beim ersten Durchüben jedenfalls extrem anstrengend und ich war öfters mal an einem Punkt, wo ich dachte, ich sterbe gleich ab 😉 Im letzten halben Jahr habe ich vermehrt Fitnesstraining im Kraft-Ausdauerbereich gemacht und beim 2. Üben der DVD-Reihe finde ich sie nun nicht mehr ganz so anstrengend, aber immer noch gut fordernd und eindeutig anstrengender als z.B. die als „Fortgeschritten“ eingeordneten Workouts bei meinem Online-Fitness-Center.

Deswegen würde ich diese DVDs eher für im Yoga Bereich mindestens fortgeschrittene Anfänger empfehlen oder alternativ für Yoga-Anfänger, die aus anderen Sportbereichen eine hohe Grundfitness und ein gutes Körpergefühl mitbringen. Für wirkliche Anfänger oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen würde ich zum Einstieg einen „richtigen“ Anfänger-Yoga-Kurs in einem Yoga-Studio empfehlen (ich halte sowieso generell wenig davon sich neue Sportarten komplett über DVDs oder Bücher selbst beizubringen, weil das Risiko gesundheitsschädliche Fehler bei der Ausführung einzugehen meines Erachtens einfach zu hoch ist), bei dem ein Lehrer vor Ort Fehler korrigieren kann. Wenn man dann 1-2 Jahre Yoga-Erfahrung hat, sind diese DVDs dann sicher genau das Richtige. Davon abgesehen finde ich diese DVD-Reihe aber absolut empfehlenswert, wenn man eine fundierte und ausführliche DVD-Reihe sucht, die den Fokus Körperübungen hat.