Fernsehen, Musik

Atemlos goes Alphorn – Helene Fischer Show Aufzeichnung 2016 – Teil 4

Und jetzt noch der allerletzte Teil. Falls ich irgendeinen Auftritt oder irgendeine Nummer vergessen habe, dann war das übrigens keine Absicht, sondern pures Vergessen 😉

WIWALDI a.k.a Chucky die Mörderpuppe

Also es gibt ja einige Unterhaltungs-Dinge, die ich nicht so mag, dazu gehören Clowns, Zauberer, generell fast alles was mit Zirkus zu tun hat, Menschen in Ganzkörper-Tierverkleidungen und Puppen! Deswegen hab ich mich auf die WIWALDI Nummer jetzt nicht sooooooo gefreut. Wobei die wohl ganz gut sein sollen (die waren ja früher in “Zimmer frei”). Also da war dann so ne Torte (glaub ich), wo erst dieser Hund rauskam und dann ein Pferd mit einer sehr komischen Farbe und außerdem eine Kakerlake, die ich völlig übersehen habe (meine Freundin hielt sie für einen Frosch). Die haben dann mit Helene irgendwelche Witze gemacht, die ich nicht lustig fand (ich finde ja nach knapp 2 Jahren Schlager-Business verfolgen Witze über Andrea Berg oder Florian Silbereisen auch schon ziemlich ausgelutscht). Dann haben die Puppen angefangen “Always look on the bright side of life” zu singen und dabei kamen immer mehr Puppen dazu und dann wurden auch noch auf der Leinwand dahinter ganz viele Puppen eingeblendet und meine Freundin hat mir befohlen zu erwähnen, dass die beim Singen auch noch alle ganz traumatisierend mit dem Kopf gewackelt haben. Als Höhepunkt kam Helene oben aus der Torte raus und hatte so ein Kopfschmuck auf dem Kopf, mit dem sie (Zitat meiner Freundin) einem Zirkuspferd bei Appassionata alle Ehre gemacht hätte. Da ist mir unerklärlicherweise mal wieder eingefallen, dass ich diesen Job egal für wieviele Millionen gar nicht geschenkt haben wollen würde. Naja, abgesehen davon, dass ich in dem Geschäft eh schon nach 3 Tagen hinschmeissen würde, würde ich spätestens dann als schwierige Zicke gelten, nachdem ich mich kategorisch geweigert hätte mit Ernie und Bert aufzutreten (das hat Helene auch schon 2x gemacht). Ich glaub das am Schluss war übrigens irgendeine Hommage an die Muppets. Die mochte ich auch nie, genauso wenig wie die Sesamstraße (als Kind hatte ich am meisten Angst vor dem Graf Zahl, dem Krümelmonster und den Fraggles, während ich Ernie & Bert nur doof fand und Kermit und Miss Piggy sehr hässlich. Die einzige Puppe die grad so geht ist Chucky, die verstellt sich wenigstens nicht und steht dazu, dass sie einen möglichst blutrünstig meucheln möchte 😛 ).

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Danke an Vivi B. aus M. für das Foto 😀

 

Die andere Freundin, die keine Puppen-Phobie hat, fand die Nummer übrigens gar nicht so übel.

Ich hab ja bei den wenigen (!) Nummern wo ich nicht wirklich begeistert war, immer versucht einen höflich interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen, ich fürchte bei der Puppen-Nummer ist mir das vielleicht nicht ganz gelungen, aber ich hoffe mal mein Gesichtsausdruck sah zumindest nicht so aus:

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Ansonsten schneiden die ja in die TV-Aufzeichnung eh immer nur begeisterte, junge, hübsche Menschen rein 😀 Ich hab ja schon überlegt, ob es einem da vielleicht passieren kann, das man mit einem total begeisterten Gesichtsausdruck von was das man total super fand in eine Nummer reingeschnitten wird, die man überhaupt nicht mochte 😛

Helene im Duett mit Bill Ramsey

Bill Ramsey ist zugegebermaßen ein paar Jahrzehnte vor meiner Zeit ein Topstar gewesen, aber die Songs mit denen er in Deutschland bekannt geworden ist (wie “Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett” oder “Zuckerpuppe (aus der Bauchtanz-Truppe)” kenne ich natürlich schon, die kennt ja jeder. Am ersten Tag haben wir Bill Ramsey leider verpasst, weil wir als wir den Refrain des neuen clubbb3 Songs schon nach 7 Sekunden auswendig konnten, etwas zu trinken kaufen gehen mussten (zumindest am 1. Tag durfte man keine Getränke mit auf die Plätze nehmen, außer man war Frauke Ludewig. Am 2. Tag war das angeblich anders, aber da hab ich mich nicht von meinem Platz in der 1. Reihe weggetraut, das sieht ja blöd aus, wenn da dauernd jemand fehlt). Am zweiten Tag bekamen wir den Auftritt dann aber zu sehen und ich war wirklich sehr positiv überrascht, Herr Ramsey ist zwar mit Mitte 80 nicht mehr so gut zu Fuß, aber beim Auftritt war von seinem Alter nichts zu merken, er hatte sehr viel Energie und die alten Schlager, die er mit Helene gesungen hat, finde ich einfach immer sehr charmant (gefällt mir leider viel besser als dieses moderne Pop-Partyschlager Zeugs a la Dieter Bohlen, das echt immer gleich (blechern) klingt…wenn der moderne Schlager nicht will, dass er einen schlechten Ruf hat, sollte er daran mal arbeiten und nicht immer so tun als sei Helene Fischer die Schlagerweltrettung, deren Musik im Übrigen auch meist erst durch Christoph Papendieck wirklich anhörbar wird), außer hat er eine total nette und symphathische Ausstrahlung.

Im Interview hat Bill Ramsey dann noch erwähnt, dass er ja eigentlich nur noch Jazz singt,das durfte er in der HF Show aber wohl nicht, das hätte auch das Schlager/Jazz Verhältnis aus dem Gleichgewicht gebracht und dann hätte Gregory Porter stattdessen Schlager singen müssen. Hier dafür ein Video von Bill Ramsey mit Jazz:

https://www.youtube.com/watch?v=AHJ79dYYO6M

Bei dem kurzen Abschluss-Interview mit Bill Ramsey hat Helene sich dann auch noch gar lustig versprochen, denn sie wünschte ihm schmissig “Geniess die letzten Jahre” (statt dem anvisierten “Geniess die letzten Tage des Jahres”). Das hat dann zu einer leicht hysterischen Publikumsreaktion geführt, war aber auch tatsächlich lustig. Und ich glaube Bill Ramsey ist in einem Alter, wo man über so was lässig amüsiert drüber stehen kann. Im zweiten Versuch hat Helene den Satz dann zwar richtig hingekriegt, allerdings hat das Publikum immer noch hysterisch vor sich hin gekichert, was dann bestimmt im Fernsehen irgendwie merkwürdig gewirkt hätte, deswegen gab es eine kurze Zurechtweisung von Frau Fischer (ich glaube wenn wir uns nochmal nicht zusammengerissen hätten, dann wär die Frau Fischer mal etwas ungehalten geworden, das kann die nämlich glaub durchaus 😀 ) und einen erfolgreichen aber auch etwas umformulierten letzten Versuch.

Diesen Versprecher fand ich dann jedenfalls auch wirklich lustig, was ich über die anderen am Montag jetzt nicht in gleichem Maße sagen kann, auch wenn das bei vielen anderen Zuschauern ganz anders wahrgenommen wird. Ich wurde nämlich im Vorfeld der Helene Fischer Show sehr oft drauf hingewiesen, dass die Outtakes und Versprecher das absolut Lustigste an den Aufzeichnungen sind. Ich hab mir diese Outtakes schon öfters mal auf Videoclips angesehen und fand sie gar nicht soooo lustig, dachte aber das liegt daran, dass es nur Videoclips waren. Naja, lag nicht wirklich daran. Denn am Montag hat sie sich so 2-3 x versprochen und klar ist das ganz witzig, aber das lief dann immer so ab, dass die Helene sich versprochen hat und dann gefühlt 2 Minuten lustige selbstironische Witze darüber gemacht hat, was ja klar zeigt, wie natürlich, lustig und unkompliziert sie ist und dass sogar eine Helene Fischer liebenswerte menschliche Schwächen hat, wie beim Moderieren Fehler machen, was sie ja eh nicht so gut kann, also Moderieren (was übrigens finde ich gar nicht mehr stimmt, in den letzten 1-2 Jahren hat sie sich total gesteigert und ist da finde ich sehr souverän geworden und es klingt auch nicht mehr genau wie Carmen Nebel). Sagen wir mal, ich (und mindestens noch eine Freundin) hatten jedenfalls den Eindruck, dass das durchaus ein Teil des Aufzeichungs- und Unterhaltungskonzepts ist 😉 , vor allem da Helenes Reaktion da immer gleich ist und auf Dauer etwas langwierig. Das wird vom Publikum aber definitiv sehr begeistert aufgenommen (und auch erwartet und eingefordert, deswegen haben viele Leute es an Tag 1 auch vermisst, ich nicht). Jedenfalls hatte ich beim 2. oder 3. Mal an dem Abend eh grad einen leichten Durchhänger (ich glaube es lag an einer Kombination von der vorangegangen Puppen-Nummer, Dehydration mit leichten Kopfschmerzen und Unterzuckerung 😀 ) und da hat mich das 3. Mal Versprechen mit Witze drüber reissen dann echt schon leicht genervt und ich konnte plötzlich viel besser verstehen, warum (laut Aussagen einiger Fans) der Rea Garvey im Vorjahr wohl etwas genervt geguckt hat als Helene seine Anmoderation mehrfach lustig selbstironisch witzelnd wiederholen musste. Am Sonntag als es schnell fertig sein sollte, hat sie ihre wenigen Versprecher auch kurz und knackig unauffällig überspielt.

Aber nach meinem Durchhänger kam dann eh ein super Musical und dann war ich wieder voll dabei 😀

Mir hat jedenfalls das diesjährige Aufzeichnungskonzept (gut 3 Stunden am Sonntag und gut 4 Stunden am Montag) sehr gut gefallen, ohne die langgezogenen Varianten der Vorjahre gekannt zu haben, denn ich finde das reicht wirklich zeitlich, ich hätte da nicht noch bis 2 Uhr morgens sitzen wollen und ich denke mal, dass man das schon so beibehalten wird, weil Helene und ihre Crew wollen ja auch mal Feierabend. Die längere Zeit kam aber wohl vor allem dadurch zustande, dass der Veranstaltungsort in Berlin kleiner war und man deswegen die Bühne nicht so schnell und praktisch umbauen konnte, so dass längere Umbaupausen zustande kamen. Da vertrau ich jetzt einfach mal drauf, dass man das beibehält und nicht wieder verschlechtert 😀

Musical Falco

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Über das Musical Falco hab ich mich fast noch mehr gefreut als über Mary Poppins, vor allem über die Info, dass es endlich auf Tour geht, weil das will ich schon ewig sehen, aber es lief bisher immer nur in Wien. Tickets für Stuttgart sind jetzt jedenfalls schon gesichert 😀

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Ich hab schonmal einen kleinen Ausschnitt bei einer Musical Night gesehen, hier gab es natürlich auch “nur” Ausschnitte, aber die waren wenigstens schön lang und die ganze Nummer hatte etwas verrückt psychedelisches, wie ein Drogentrip, aber auf eine gute Art und Weise und auch Helene fand ich in (ihrer inhaltlich undefinierbaren) Rolle (keine Ahnung ob es die Figur im Musical überhaupt gibt, aber egal) total gut und mal wirklich überzeugend verrucht und nicht so brav wie sonst oft ❤ Der Falco Darsteller (nicht Mark Keller 😀 ) war auch total super.

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Das Einzige, dass ich ein bisschen merkwürdig fand, ist dass “Jeanie” da so als sexy Flirt-Nummer aufgezogen wurde, was etwas unpassend wirkt, wenn man den Hintergrund und den ursprünglichen Inhalt des Songs bedenkt, da frag ich mich auch ob das im Musical auch so ist.

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Definitiv eine weitere absolute Lieblingsnummer von mir.

Helene mit “Du fängst mich auf und lässt mich fliegen”

Hier präsentierte Helene einen weiteren ihrer älteren Songs, das ist einer der auch wirklich immer sehr schön ist und den man immer wieder anhören kann, ich finde eine sehr gute Wahl.

Atemlos goes Alphorn

Als nächstes kamen eine Menge Alphornbläser und Trommler auf die Bühne, zusammen mit Melanie Oesch und Helene. Ich muss zugeben, dass mir der Name Melanie Oesch nichts gesagt hat, ich habe aber rausgefunden, dass sie zu einer Schweizer Volksmusik Gruppe (bzw. Familie) gehört, die unter dem Namen “Oesch’s die Dritten” auftritt (meine Freundin hat ein bisschen gegoogelt und meinte es wäre sehr qualitativ hochwertige Musik, ich hab das grad überprüft: Stimmt. Es läuft grad beim Tippen im Hintergrund).

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Melanie Oesch jedenfalls jodelt und das atemberaubend gut, eine absolute Vollblutmusikerin. Jedenfalls jodelte Melanie Oesch da am ersten Aufzeichnungstag sehr ruhig und dramatisch und Helene sang dazu sehr schön und dramatisch und wir starrten verzückt auf die Bühne und dann sang Helene “Wir ziehen durch die Straßen…”

Lustigerweise drang bei uns hinten im Oberrang ein deutlich hörbares ächzendes Stöhnen durchs Publikum (und wie wir uns später sagen liessen war das vorne durchaus auch so, würd mich ja mal interessieren ob man das auf der Bühne gehört hat 😀 ). Am Montag war das übrigens nicht mehr so, da wussten das bestimmt schon alle. Naja, nach der ersten Schrecksekunde, dass da jetzt Atemlos kommt (an die Hater, stellt euch mal nicht so an, was denkt ihr wie oft wir Fans diesen Song hören! 😛 ), war das aber wirklich trotzdem eine sehr sehr geile Nummer, ich fand sie an beiden Tagen total super. Bloß die vielen Alphörner hat man finde ich überhaupt nicht gehört (nur die Trommler), also die waren entweder sehr leise und unauffällig oder eher Deko 😀

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Da freu ich mich im TV auch schon sehr drauf.

Das “unmögliche Duett” mit Elvis

Helene hat dieses Jahr für eine neue Elvis-CD (“Elvis – The Wonder of You”) ein “Duett” mit Elvis aufgenommen, also mit seiner Stimme halt, weil er soll ja angeblich noch leben, aber keiner weiß wo 😛 Generell bin ich kein großer Fan von solchen Duetten mit Toten und die die Helene für ihr Weihnachtsalbum aufgenommen hat fand ich auch eher langweilig, das mit Elvis gefällt mir aber wirklich gut eigentlich.

Jedenfalls wurde für dieses Medley Elvis auf eine überdimensionierte Tüllgardine projeziert (die sich mitsamt Elvis Gesicht gewellt hat) und Helene hat daneben gestanden und gesungen.

Extra dafür war Priscilla Presley höchstpersönlich auch da und wurde lustigerweise einige Plätze neben mir platziert, das lief so ab, dass 3 Frauen, die da eigentlich saßen sich für diesen Song woanders hinsetzen mussten, dann wurden zuerst 2 andere Frauen (vermutlich will man sicher gehen, dass da adrette, junge, gutaussehende Menschen sitzen, die auf keinen Fall irgendwas Unerwartetes tun während Priscilla Presley im Bild ist 😀 ) und 1 Platzhalter (das war ein Tänzer aus Mary Poppins) dort hingesetzt, während Helene auf der Bühne mit Priscilla Presley sprach. Danach setzte sich Priscilla auf den Platz und wurde die ganze Zeit gefilmt und angeleuchtet. Insgesamt war das zwar sehr interessant, hat den Genuss des Songs aber schon etwas gestört. Vor allem weil das alles so aus der Nähe irgendwie sehr sehr künstlich rüberkam, bei dem Interview hatte man den Eindruck, dass da zwei Menschen miteinander reden, die sich null füreinander interessieren (dürfte auch stimmen, so ein Duett nimmt man ja nur zu Promotionszwecken auf und ich glaube kaum, dass Priscilla Presley vor ihrer Auswahl nach den 2 Kriterien “kann singen” und “ist mega erfolgreich” etwas über Helene Fischer wusste. Es führte aber immerhin dazu, dass sie von einem total blöden Spiegel Reporter interviewt wurde und mit den Fragen “Wie sind sie denn ausgerechnet auf HELENE FISCHER ?! Gekommen?”, “Aber sie wissen schon, dass Helene Fischer SCHLAGER !!!!!! singt”, “Aber sie wissen, dass die Frau sehr polarisiert?!!?!!?!!!”. Jetzt denkt Priscilla Presley sicherlich die Deutschen sind ziemlich bekloppt, aber naja.)

Helene hatte auch noch drauf hingewiesen, dass man wegen dem Duett auf ihr Management zugekommen sei, vermutlich damit die hasserfüllten Elvis Ultras (und der Spiegel Reporter?) endlich aufhören ihr Drohbriefe zu schicken 😛 (fanatische Elvis Fans stell ich mir in etwa so vor wie die fanatischsten Helene Ultras, die heute noch Hass-mails an Carolin Kebekus schicken, weil sie vor ein paar Jahren mal lustig Atemlos parodiert hat. Ich mag ja Helene UND Carolin Kebekus, das ist überhaupt kein Problem).

Jedenfalls war die Performance unter diesen Umständen jetzt nicht so das mega emotionale Erlebnis, vor allem da Helene an einer Stelle auch noch so theatralisch zu Priscilla Presley einige Plätze neben mir hingesungen hat (das ist dann im Fernsehen ein sicherlich hochemotional berührender Moment), das wirkte so von Nahem wirklich sehr unglaubwürdig. Wenn die Helene beim Singen so von tiefstem Herzen emotional berührt ist, dann fasst sie sich ja immer so von ganzen Herzen berührt entweder oben an den Brustkorb oder unten an den Magen, ob das inhaltlich irgendeine Differenzierung bedeutet, konnte ich aber noch nicht herausfinden. Die Variante mit der Magengegend ist auf jeden Fall gefährlich, weil die Yellow Press die ab und an dann benutzt, um eine “schützend auf den Bauch gelegte Hand“ (wär etwas arg weit oben) und somit eine zu 150% sichere Schwangerschaft zu diagnostizieren. Das passiert bei Yellow Press und entsprechend veranlagten Fans genauso immer bei enger Kleidung, weiter Kleidung und wenn Helene vor dem Auftritt eine halbe Tomatenscheibe gegessen hat. Aus letzterem Grund könnte es auch sein, dass die “Hand auf Magengegend” gar keine emotionale Rührung anzeigt, sondern bloß Hunger oder ein Magengeschwür, weil vor wichtigen Fernseh-Auftritten kann die Helene dann ja nie was essen.

Priscilla Presley muss übrigens ulkigerweise von Nahem im Profil noch am Besten aussehen, weil sie beim Gehen vor mir vorbei ging und ich noch dachte “so übel sieht die ja gar nicht aus” und wenige Sekunden später entdeckte ich eine “Wie sieht die denn aus?!” Whatsapp Nachricht meiner Freundin auf meinem Smartphone 😀 Da alle, die sie vor allem von vorne auf der Leinwand gesehen haben einvernehmliches Entsetzen geäußert haben, hab ich jetzt ein bisschen Angst vor dem Wiedersehen des Auftritts am Fernseher 😀

Da Helene sie ja jetzt auch ganz von Nahem gesehen hat, kann sie sich ja ein aktuelles Foto von Priscilla Presley aufs Smartphone packen, das ab jetzt jedes Jahr für die nächsten 50 Jahre am 31.12. zusammen mit dem Text “Keine Schönheits-OPs, Kein Botox!!!!” als Warnung aufpoppt. Als leidgeprüfter Madonna Fan würde ich es nämlich sehr begrüssen, wenn Helene niemals auf die Idee kommen würde ihre Natur-Schönheit mit irgendwelchen (angeblich) verjüngenden Maßnahmen zu ruinieren 😛

Helene mit “Wolkenträumer”

Das war der Abschluss-Song der Sendung und vermutlich eine der wenigen Nummern, die mich vor dem TV nicht so vom Hocker reissen wird, denn den Song mochte ich noch nie und er war hier auch nicht besonders interessant arrangiert bzw. ich finde er gibt einfach nicht so viel her. Die Deko bestand auch nur aus ein paar in die Luft steigenden Riesen-Wolken (die hatten übrigens an der Rückseite so putzige kleine Propeller, mit denen sie betrieben wurden, krass diese moderne IT-Technik im TV! 😀 ).

Der Song ging dann nahtlos ins Finale über (glaube ich), wo alle nochmal auf der Bühne rumstanden, da stand dann plötzlich jemand neben mir der mir wippend ca. 40 x den Ellbogen in die Seite gestupst hat und dann waren plötzlich noch mehr Leute um mich rum und vor mir und haben gekreischt und so. Als dann so ne Frau, die mindestens in meinem Alter war “Helene, ich liebe Dich!!!!!!” geschrien hat, war mir das dann doch fast etwas zu viel. Da fehlt mir irgendwie ein Fan-Gen (das war beim Eiskunstlauf auch schon immer so früher), alles was mit Kreischen, Rufen, Autogramm-oder-Selfies-Jagen und so zu tun hat ist jetzt nicht so mein Ding (wenn ich in den 60ern Teenager gewesen wäre, dann wär ich bestimmt zu den Beatles um mir die Musik anzuhören und hätte mich gewundert warum rund um mich lauter junge Mädchen hyperventilierend in Ohnmacht fallen) und ich find das auch immer gar nicht sooo spannend wenn am Schluss alle nochmal auf der Bühne rumstehen (das sieht immer gleich aus egal wer es ist) , deswegen hab ich mich in Richtung Ausgang bewegt, unterwegs traf ich meine eine Freundin (wir saßen ja wie gesagt alle einzeln am 2. Tag), die wegen einem anderen leicht verstörenden Erlebnis auch grad raus wollte 😀 Als wir draußen waren, fiel uns ein, dass wir uns mit anderen Leuten innen vor der Bühne zu einem Abschluss-Foto verabredet hatten, also mussten wir wieder umdrehen und es gab dann noch unter feindseligen Blicken oder “wir müssen abbauen!!!!” Hinweisen einiger Ordner ein Gruppenfoto (wahrscheinlich ist wenn um 00:15 die Show endet um 00:31 alles verschwunden und nur ein einzelnes vergessenes Staubkorn treibt noch einsam durch die Halle).

Insgesamt hat mir der Besuch der Helene Fischer Show wirklich gut gefallen. Ich finde auch vom Preis-Leistungsverhältnis kann man im Prinzip nicht meckern, denn für knapp 100 Euro bekommt man eine gut 3stündige Show auf hohem Niveau geboten und das ganze TV-Aufzeichnungs-Drumherum stört deutlich weniger als ich erwartet hatte (zumindest dieses Jahr) und ist ja auch mal sehr interessant! Die Show dieses Jahr hat mir inhaltlich dieses Jahr auch wirklich viel besser als die Jahre davor gefallen, es gab zwar ca. 4 Nummern, die ich nicht mochte, aber das meiste andere fand ich wirklich erstklassig und ich würde sagen, dass ca. 80% wirklich meinen Geschmack getroffen hat, das war früher und auch letztes Jahr definitiv nicht immer so (das ist natürlich aber auch eine Glückssache, die sich von Jahr zu Jahr stark ändern kann, wenn man z.B. die Musicals nicht mag, dann hat man schon 2 sehr lange Auftritte, die einem nicht gefallen, das wirkt dann sicher gleich ganz anders). Es ist sicher eher was für größere Fans von Helene (Gelegenheitsfans und Interessierten empfehle ich stattdessen einen Konzertbesuch). Helene beim Aufzeichnen der HF Show zuzusehen ist definitiv sehr spannend, definitiv auch anders als bei einem Konzert, wo sie ja praktisch in ihrem Element ist und zumindest inzwischen einfach ganz locker und losgelassen performt und singt. Bei einem Konzert ist sie richtig Musikerin, bei der Aufzeichnung der HF Show muss sie die ganze Zeit moderieren und verschiedene Rollen spielen und man sieht dass das Arbeit ist und dass sie eigentlich auch wirklich die ganze Zeit spielt, sehr souverän und beeindruckend, aber auch sehr geschäftsmäßig und effizient 😀 In dieser Show ist sie definitiv eher eine Entertainerin und keine Musikerin und ich weiß jetzt endlich warum Leute wie z.B. Barbara Schöneberger über Helene berichten, dass sie “sehr professionell” sei, weil das ist wirklich genau der Eindruck, den man mit nach Hause nimmt, wenn man ihr ein paar Stunden bei der Arbeit zugeguckt hat, sie ist sehr professionell, wenn nicht gar hochprofessionell (ich fand diesen Kunstbegriff in Artikeln sehr ulkig, aber da sie wirklich professioneller ist als andere professionelle Leute 😀 , ist der eigentlich gar nicht so übel 😉 ).

Ich denke schon, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein werde und freu mich jetzt sehr zu gucken wie die Show am 25.12. im TV wirkt 😀

Allgemein, Fernsehen, Musik

In der Luft und auf dem Eis – Helene Fischer Show Aufzeichnung 2016 – Teil 3

Weiter geht’s mit dem Bericht zur Helene Fischer Show 2016…

Spiegeltanz mit Kind

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Als nächste Nummer hatte Helene eine Duett-Tanznummer mit einer 10-jährigen Tänzerin (namens Brightyn) aus den USA, die bei „America’s Got Talent“ war. Das war so eine Art Spiegeltanz, ich glaube das Mädchen sollte Helenes junges Selbst verkörpern 😀 Man hat gesehen, dass Helene tänzerisch nicht mehr ganz so fit ist wie das junge Mädchen (hat sie auch selber hinterher gesagt, dass sie etwas eingerostet ist), aber es wäre ja auch schlimm wenn das anders wäre. Die Nummer fand ich zur Auflockerung auf jeden Fall sehr nett und Helenes Leistung war definitiv finde ich sehr gut, wenn man bedenkt, dass sie so was eigentlich nur “nebenher” macht.

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Wieviel Sport sie macht und was würde mich (als ebenfalls Sportbegeisterte) ja wirklich mal interessieren, aber das ist auch eine dieser völlig banalen Fragen, die ihr oft gestellt werden, die sie aber trotzdem nie beantwortet, außer mit Allgemeinplätzen und Platitüden (gut, das macht sie grundsätzlich bei allen Fragen so) Bestimmt weil, das sonst sicherlich alle einfach nachmachen würden 😛

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Roland Kaiser

Eine jahrzehntelang erfolgreiche Schlager-Ikone gibt es auch in jeder HF Show, ich hatte ja auf Howard Carpendale gehofft (der war schon mal da und es war sehr nett). Zu Roland Kaiser hatte ich bisher keine besondere Meinung in irgendeine Richtung, aber seine Auftritte bei der HF Show haben mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen, seine Solo-Nummer „Kein Problem“ war aus meiner Sicht der schwächste Song des Abends (die von klubbb3 sind wenigstens peppig) und das Duett mit Helene war jetzt auch nicht sooooo, das war irgendein Song von Rod Stewart den ich nicht kannte oder nicht wiedererkannte (Helene hat von einer Country-irgendwas-Version geredet, naja). Außerdem hat er seine Hand am ersten Abend beim Duett singen versehentlich ein bisschen weit unten auf Helenes …Rücken platziert, weswegen sie diese unauffällig hochprofessionell entfernen musste.

Gregor Meyle

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Gregor Meyle ist ein Deutscher Popsänger/Songwriter aus dem erweiterten Umfeld von Stefan Raabs eigener Casting Show (die mit den vielen Buchstaben) und war auch schon bei „Sing meinen Song“. Er sieht immer ein bisschen aus als käme er grad von seinem Zweitjob als Lehrer an der Waldorf-Schule (und redet auch so), aber seine Musik mag ich eigentlich ganz gerne. Bei der HF Show hat er aber nicht sooo doll gesungen, also entweder ist er eher so der Musiker für Studioalbum hören oder er war nicht gut drauf (auf seiner Facebook Seite hatte er kurz vorher gepostet, dass er krank ist, vielleicht lag’s daran) oder er wollte Gentleman-like Helene besser wirken lassen und hat’s etwas übertrieben 😀 Ich fand’s aber trotzdem ganz nett. Er hat einen eigenen Song gesungen und einen mit Helene, das Duett fand ich am 2. Abend deutlich besser als am ersten und eigentlich auch total cool gewählt, aber vielleicht ein bisschen zu experimentierfreudig für eine Sendung wie die Helene Fischer Show.

Helene mit „Ich bin bereit“ aus dem Disney-Film „Vaiana“

Ein weiterer Pflicht-Act bei Helene Fischer ist, dass Helene immer einen Disney-Song aus einem brandaktuellen super beliebten Disney-Film singt, in den sie sich grad total schockverliebt hat. Die letzten Jahre war das immer „Lass jetzt los/Let it go“ aus der Eiskönigin/Frozen (in einem Radiointerview hat sie sich mal „Let it go“ von Passanger gewünscht und das mit den Worten „Keine Sorge, jetzt kommt nicht die Eiskönigin“ kommentiert 😛 ). Zum Kinostart von „Vaiana“ (was mit einer taffen Heldin aus der Südsee) ist es jetzt „Ich bin bereit“ aus eben diesem Film. Das mit den Disney Songs läuft dann immer so, dass ich den Film nie gucke und auch kein einziges anderes Lied daraus kenne, den einen Song aber mindestens 15x live sehe 😀 „Ich bin bereit“ gefällt mir aber schon mal viel besser als der Song aus „Frozen“, der ist nämlich recht rhythmisch und fröhlich und war mit einer ganz netten Tanz-Performance aufbereitet. Ich hör ihn aber präventiv lieber trotzdem erstmal nicht öfters an, um Abnutzungserscheinungen zu vermeiden. Der bleibt jetzt nämlich bestimmt im Programm bis in ein paar Jahren ein neuer Disney Film mit einer taffen Heldin aus den Anden rauskommt, in den sich Helene grad schockverliebt hat.

Duett mit der Accapella Truppe „Naturally 7“

Es hat ja jeder immer so EIN Lied jedes Jahr, das er absolut nicht ausstehen kann. Also bei mir war das 2015/2016 ja „Hello“ von Adele, ein Song der auch durchaus eine echte Gefahr darstellt, weil wenn man an einem diesigen Novembertag um 7:00 Uhr morgens halbtot zur Arbeit fährt und beim Umschalten ohne Vorwarnung plötzlich „HÄÄÄÄLLO FROM THE OTHER SIDE!!!!!!!!“ aus dem Radio plärrt (ich höre eigentlich so gut wie nie Radio, aber selbst unter diesen Voraussetzungen passiert einem das mindestens 3x im Monat), dann möchte man spontan schon mal sein Auto gegen den nächsten Baum lenken um auch schneller auf „the other side“ zu gelangen.

Da Adele nicht zur HF Show kommt, brauchte man sich ja keine großen Sorgen zu machen, diesem Song dort zu begegnen. Helene sang nun ja als nächstes ein Duett mit der Accapella Combo „Naturally 7“ aus den USA, wozu sie natürlich einen beliebten supererfolgreichen Song brauchte, den jeder mag. Naja.

Also so schlecht war’s dann aber echt nicht, denn die Combo ist sehr sehr gut und die Helene ist ja so ein fröhlicher immer gut gelaunter Mensch (das sind die ersten überlebenswichtigen Fan-Floskeln, die man als Neufan beim Helene-Fischer-Fan-Symposium lernt, außerdem ist sie auch noch total bodenständig und authentisch, also jetzt vielleicht nicht bei der Arbeit, aber daheim ims stillem Kämmerlein, wenn sie spontan mal durch’s Haus tanzt, dann ganz bestimmt), jedenfalls scheint ihr ja die Sonne aus…weswegen sie gar nicht in der Lage ist „Hello“ so depressiv zu singen, dass man sich irgendwo runterstürzen möchte 😀

Deswegen war das eigentlich trotz einer leichten Monotonie (die am Song liegt) ganz gut, aber die Version mag ich als Reiterin trotzdem lieber:

Diven Duett mit Grace Capristo

Grace Capristo kenne ich persönlich ja schon sehr lange, nämlich seit der Popstars Staffel #5, die zugleich die erste Popstars Staffel war, die ich geschaut habe, wegen der von mir zutiefst verehrten Nina Hagen in der Jury. Grace hieß damals noch Mandy und wurde damals als 16-jährige in die Siegerband „Monrose“ gewählt (die ich als einzige Popstars Band wirklich mochte, auch wegen der von mir damals als sehr unterhaltsam befundenen Senna Gammour 😀 ). Gesanglich fand ich Mandy damals in Monrose auch schon am Stärksten (Senna hatte ja eher andere Qualitäten, ich habe sie aber neulich erfreut als Schauspielerin in einem ZDF-Film entdeckt).

Seitdem war Mandy noch Spielerfrau (Mesut Özil, Beziehungsstatus laut Klatschpresse aktuell unklar?!) und Mercedes Markenbotschafterin (Schleichwerbung, aber Mercedes ist ja bekanntlich auch die beste Automarke), hieß dann irgendwann Mandy Grace Capristo und dann irgendwann nur noch Grace Capristo (so ein schlechter Name ist Mandy doch auch nicht?).

In der Helene Fischer Show war Grace nun, um mit Helene ein großes Diven Duett zu singen, unter anderem mit Songs von Marylin Monroe. Für die Performance hat Grace ihre wirklich beeindruckende Figur in eine passende unfassbar geile spektakuläre Robe gesteckt:

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Helene hat ja objektiv und subjektiv eine ebenfalls unfassbar gute Figur, die aber eher sportlich und durchtrainiert ist und an eine Eiskunstläuferin (dazu kommen wir später noch) oder Gymnastin/Tänzerin erinnert, außerdem ist sie ja nicht ganz so groß (wobei 1,58m die beste Körpergröße der Welt ist, finde ich persönlich aus eigener Erfahrung – außer bei Konzertbesuchen im Publikum) und auch gar nicht mal soooooo gut darin ist auf High Heels in Abendroben elegant zu tanzen (obwohl sie seit 10 Jahren versucht den gegenteiligen Eindruck zu erwecken tanzt sie deutlich besser eher sportlich in flachen Schuhen oder barfuß). Vielleicht hat sie deswegen einen explodierten toten Vogel als Kleid angezogen, um gar nicht erst Vergleiche aufkommen zu lassen. Oder sie fand das Outfit einfach voll schön 😀

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Abgesehen von derartigen Oberflächlichkeiten war das eine meiner absoluten Lieblings-Performances der Show, denn da passte einfach alles, tolle Songs, tolle Sängerinnen, deren Stimmen super harmonierten, eine etwas extravagante Idee Songs von Marylin Monroe von 2 Frauen zusammen performen zu lassen, aber hat super funktioniert und das ist eine der Nummern, bei der ich mich wirklich schon total freue sie im TV wieder zu sehen.

Symphoniacs in der Luft und auf dem Eis

Ein weiterer obligatorischer Programmpunkt bei der HF Show ist, dass einer Geige spielt (meistens David Garrett) und Helene dazu turnt, meist in luftiger Höhe. Dieses Jahr hat man das Konzept noch etwas gesteigert, es hat ein ganzes „Klassik Electro Pop Crossover-Projekt“ (hab ich von der offiziellen Beschreibung) namens Symphoniacs Instrumente gespielt und Helene hat nicht nur geturnt, sondern sogar noch ein bisschen Eiskunstlauf gemacht. Ich war ja ganz aufgeregt, als die da so ne putzige Mini-Eisfläche auf die Bühne geschoben haben (ich vermute mal das ist Kunsteis) und da plötzlich Leute mit Kufen an den Füßen waren, weil ich ja mal ein Riesen-Eiskunstlauffan war (inzwischen etwas eingeschlafen, aber 1 Event im Jahr wird trotzdem in der Regel noch mitgenommen). Jedenfalls gab das dann tatsächliche eine Adagio Paarlaufnummer (so heißt das im Fachjargon) mit 2 männlichen Eisläufern und Helene, die teils an Seilen über dem Eis stattfand und in Form von Paarlauf-Elementen auf dem Eis.

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Nun war das für mich etwas witzig, weil ich solche Nummern als Eiskunstlauf-Fan in Shows bestimmt schon 35x gesehen habe (und ehrlichgesagt sind das nicht unbedingt die Nummern, die einen da vom Hocker reißen, weil man als Eiskunstlauf-Fan gern Eiskunstlauf sieht und keinen Artistik-Paarlauf-Crossover), aber so in der Helene Fischer Show mit Helene als Läuferin fand ich es trotzdem eine total witzige Idee, die beim Publikum auch super ankam.

 

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Natürlich hat sich Helene um das Eislaufen an sich etwas rumgemogelt (kann sie ja auch nicht richtig können) und sich im Prinzip auf dem Eis nur heben lassen (das machen die ganzen professionellen Adagio Paarläuferinnen, die eigentlich Artisten sind aber eh genauso), aber auch das ist eine sportliche Höchstleistung schon von der Körperspannung her und beim Aufwärmen hat sie ein paar Kreise gedreht und ich würde ihre Basics/Skating Skills (so heißt das im Fachjargon 😛 ) durchaus als solides „Skating with the Stars“ Niveau beschreiben, andere Promis trainieren für das Level durchaus mal ne ganze Staffel ohne es zu erreichen 😀 Die Paarlauf Elemente waren so das was man bei so was immer sieht, besonders witzig finde ich, dass sie eine Hebung dabei hatten, die im Sport-Eiskunstlauf nur einmal kurzfristig als Markenzeichen von Mandy Wötzel & Ingo Steuer Bekanntheit errang um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden (das „Klappmesser“), wohl aus dem Grund, dass sie keine Ästhetik-Preise gewinnt 😀

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Die Hälfte der Leser hab ich hier vermutlich schon lange abgehängt, aber ich bin hier grad in meinem Element 😛 Deswegen möchte ich noch erwähnen, dass es sich bei dem einen männlichen Eisläufer um Alexander Gaszi gehandelt hat, der zusammen mit Nelli Ziganshina zwar nicht das erfolgreichste, aber meiner Meinung nach eines der interessantesten Deutschen Eistanzpaare der letzten Jahre war 🙂 Die hatten mal so ein psychedelisches Zombie Programm:

https://www.youtube.com/watch?v=LVxLflaNPKU

Morgen komm ich hier dann wieder zur Helene Fischer Show zurück 😉

Fernsehen, Musik

Ich bin doch keine Maschine – Helene Fischer Show Aufzeichnung 2016 – Teil 2

Und munter weiter geht’s mit dem Bericht zur Helene Fischer Show 2016

Mary Poppins

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Ein obligatorischer Pflichtprogrammpunkt bei der Helene Fischer Show sind Musicals, was ja auch Sinn macht, da Helene bekanntlich staatlich ausgebildete Musical-Darstellerin ist. In den Musicals in der Sendung übernimmt sie dann meistens auch die weibliche Hauptrolle, während die männliche Hauptrolle aus unerfindlichen Gründen durch Mark Keller ersetzt wird, was bei leidenschaftlichen Musical Fans nicht so gut ankommt, aber dem Laienpublikum (also auch mir) vermutlich völlig egal sein dürfte. Nachdem ich 2015 das Pech hatte, dass beide Musicals überhaupt nicht mein Ding waren, hatte ich dieses Jahr das ausgleichende Glück, dass exakt die zwei Musicals dabei waren, die ich tatsächlich unbedingt mal sehen will 😀

Mary Poppins war das erste davon und es hat meine Erwartungen voll erfüllt, charmant, tolle Musik, schöne Kostüme, nettes Bühnenbild, genau mein Geschmack (ich mag eher so die alten traditionellen Broadway-Musicals und lieber Musicals, die nicht so dramatisch sind und/oder keine Menschen in Tierkostümen beinhalten).

Besonders gut gefallen haben mir bei dem Musical die beiden Kinder-Darsteller (ich glaube sie waren auch so ziemlich die Einzigen, die wirklich aus dem Cast des Musicals stammten), die beide sehr viel Ausdruck und Bühnenpräsenz hatten.

Ich werde mir Mary Poppins (das seit wenigen Wochen in Stuttgart im SI-Centrum läuft) sicherlich ansehen, warte aber im Moment noch ab, ob die Tickets noch etwas günstiger werden (Musicals im SI-Centrum finde ich persönlich ja preislich wirklich immer an der absoluten Schmerzgrenze, wenn man gute Plätze will, grad wenn man sich z.B. im Vergleich die Preise für Helene Fischer Konzertkarten anguckt, wo man vom Preis- /Leistungsverhältnis doch nochmal eine Schippe mehr geboten bekommt).

Bei der Nummer bemerkte man besonders stark ein spezielles Helene Fischer Zuschauer Phänomen, dass man vielleicht umgangsprachlich als „Helene Fischer Autismus“ bezeichnen können, nämlich die Angewohnheit der Fans zu 99,99% nein 100% auf Helene Fischer fixiert zu sein. Das äußert sich z.B. dadurch, dass am Ende von Mary Poppins das ganze Ensemble hochmotiviert tanzend und singend noch einen Song auf der Bühne performt hat, während Helene als Mary Poppins in der Luft davonschwebte und 99,99% des Publikums der entschwindenden Rückansicht von Helene nachstarrte (dieser Flug war übrigens live nicht grad überwältigend spektakulär, da die Fluggeschwindigkeit nach ca. 1,5 km/h aussah, aber das ist bestimmt sowas das im Fernsehen dann total geil rüberkommt 😀 ). Dieses Phänomen fällt sogar Gelegenheitszuschauern vor dem TV auf (O-Ton meine Mutter letztes Jahr „immer wenn Helene auftritt drehen die voll durch und wenn nicht, hocken alle nur so rum“).

Wir witzelten dann später irgendwann, dass wenn auf der linken Bühnenseite Madonna, Lady Gaga, Robbie Williams und die Stones zusammen die Performance ihres Lebens hinlegen würden, während Helene auf der rechten Bühnenseite in Trainingsklamotten auf ihrem Smartphone rumspielen würde, trotzdem alle mit offenem Mund Helene anstarren würden 😛

Generell war die Stimmung am ersten Tag ein bisschen mau, ich hatte den Eindruck da waren mehr „kann man sich ja mal angucken“ Zuschauer da. Am 2. Tag war die Stimmung viel besser und energiegeladener , allerdings befinden sich unter den Helene Fans auch ein gewisser Anteil an selbstdarstellerisch veranlagten Fans, bei denen man manchmal den Eindruck hat, dass mit sich selbst beschäftigt sein und ins Fernsehen kommen fast wichtiger ist als zuzugucken. Außerdem sind die Fans von Helene wirklich sehr heterogen, was ja immer als großen Vorteil dargestellt wird, aber auch den Nachteil hat, dass sehr sehr unterschiedliche Vorlieben und Erwartungen aufeinanderprallen. Insgesamt ergibt das eine etwas merkwürdige Dynamik, die sich in Form einer durchaus komplizierten Gesamtatmosphäre niederschlägt und dazu führt, dass die Aufgabe als Gast-Act in dieser Sendung aufzutreten vermutlich eher eine etwas undankbare Aufgabe ist. Ich könnte mir vorstellen, dass abgesehen von der natürlich sehr sehr guten Promo-Möglichkeit, diese Sendung nicht unbedingt die Nummer 1 auf der Auftritts-Wunschliste namhafter Künstler ist.

Ich hab den Eindruck Helene ist das durchaus auch bewusst, denn sie machte an Tag 1 eine etwas süffisante Bemerkung über die Diszipliniertheit des Publikums , die man wirklich nur als Kompliment auffassen kann, wenn man sehr merkbefreit ist 😀

Allerdings möchte ich noch anmerken, dass das auch am Gesamtkonzept der Sendung liegt, denn wenn man unbedingt will, dass für jeden was dabei ist, dann ist halt automatisch auch für jeden etwas nicht dabei. Und das führt halt dazu, dass Teile des Publikums ständig gelangweilt drauf warten, dass z.B. der nächste Party-Schlager oder Dance-Popsong kommt, während andere gerne in Ruhe eine Ballade genießen würden, ohne das irgendwer in der Reihe dahinter vor sich hin quasselt oder 5x so laut durch einen gar nicht klatschbaren Song klatscht wie hinterher beim Abschlussapplaus. Dies führt dazu, dass Teile des Publikum sich ständig gegenseitig auf die Nerven gehen, was der Gesamtstimmung auch nicht so zuträglich ist und der Einzelne kann daran halt auch nicht so viel verändern.

Reinhard Fendrich

Reinhard Fendrich war einer der Gäste auf die ich mich am Allermeisten gefreut habe, leider war er nur am ersten Aufzeichnungstag da. Dafür musste die Nummer glücklicherweise 2x aufgenommen werden (ich glaub weil sie beim ersten Mal die – eigentlich völlig unnötige – Pyrotechnik vergessen hatten), was mich sehr gefreut hat.

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Lustigerweise hatte eine Freundin noch 2 Tage vor der Sendung zu mir gemeint, Reinhard Fendrich wäre ein toller möglicher Gast, worauf ich drauf hinwies, dass der schon zu politisch/gesellschaftskritisch wäre. Damit hatte ich offenbar nicht völlig recht, aber ein bisschen schon, denn Helene nuschelte beim Anmoderieren zwar was von Songs mit wichtiger Botschaft wie „Schwarzoderweiss“ in ihren Bart (am Montag wurde die Anmoderation dann aber noch ohne Erwähnung von „Schwarzoderweiss“ wiederholt), die Helene, Quatsch „wir“, praktisch rund um die Uhr im Auto beim daneben sitzen hört, aber Singen durfte Reinhard Fendrich natürlich trotzdem nur ein für die HF Show passendes Hit-Medley (ohne wichtige Botschaften) im Duett mit Helene, das aber trotzdem total genial war 😀 Reinhard Fendrich ist einfach ein zeitloser Vollblut-Musiker, dessen Songs egal ob neu oder alt, politisch oder einfach über Liebe nicht oft genug gehört oder gespielt werden können. Schleichwerbung:

Meine österreichische Freundin hat von Helenes Fähigkeiten im Bereich „Singen in österreichischer Mundart“ übrigens sehr lobend gesprochen, das können anscheinen nur ganz wenige (das glaub ich sofort, ich kann ja nicht mal meinen eigenen Dialekt wirklich).

Ich find’s trotzdem etwas schade, dass Reinhard Fendrich keine Solo-Nummer hatte, aber vielleicht wollte er ja auch nicht.

Helene im Duett mit Bibi & Tina Darstellerin Lina Larissa Strahl

Die nächste Nummer war ein Duett von Helenes Song „Unser Tag“ mit der Hauptdarstellerin der „Bibi & Tina“ Filme (dafür bin ich zu alt, bei mir gab’s noch Bibi Blocksberg ohne Freundin und ohne Pferde), die auch als Sängerin aktiv ist. Habe übrigens heute (Einwurf für Ex-Rosenstolz Fans) in der Bunte gelesen, dass Peter Plate, der auch „Unser Tag“ geschrieben hat, auch Filmmusik für Bibi & Tina macht 🙂

Etwas merkwürdig wirkte die Nummer auf mich dadurch, dass die inzwischen 19-jährige Sängerin wie eine 12-jährige angezogen war und aber selbst in Turnschuhen größer war als Helene mit High Heels, was irgendwie ein ulkiges Gesamtbild ergab. Außerdem tanzten Helenes obligatorischen 10-12 US-Tänzer etwas sinnlos auf einem Haufen auf der rechten Bühnenseite rum während Helene und Lina Larissa auf der linken Bühnenhälfte sangen.

Die Tänzer fand ich diesmal sowieso relativ schlecht in die Sendung integriert, bei den meisten Nummern wirkten sie einfach nicht übermäßig notwendig, weswegen wir uns fragten, ob es sich wirklich gelohnt hat, die extra dafür aus den USA einzufliegen, aber ich hab inzwischen gelernt, dass Wiederholungen, Beständigkeit und möglichst wenige und wenn dann graduell schleichende Veränderungen wohl DAS Erfolgsrezept schlechthin im Universum der Marke Helene Fischer ist (damit immer alle schön mitgenommen werden und möglichst niemand vergrault wird) . Apropos, wo war eigentlich Maria Voskania?

Horst Lichter

Horst Lichter ist Fernsehkoch. Fernsehköche treten ja im Fernsehen in vielen Sendungen auf, z.B. Talkshows, Quizsendungen, Musiksendungen, Spieleshows, Polit-Sendungen (bestimmt) und manchmal abwegigerweise sogar in Kochsendungen. Damit war er natürlich auch der perfekte Kandidat für den obligatorischen Slot „Humor“, der in vergangenen HF Show Ausgaben übrigens auch schon von Wettermoderatoren abgedeckt wurde. Nach einer sehr traumatisierenden sexistischen Altherren-Bemerkung von Horst Lichter (der Humor) mussten wir an Tag 1 auf Toilette, weswegen ich aber die Hälfte des darauffolgenden Helene Duetts mit Gregory Porter verpasst habe. Eisern hab ich deswegen an Tag 2 den ganzen Auftritt von Horst Lichter verfolgt (Sketch in Anlehnung an was von Jerry Lewis), weiß aber trotzdem immer noch nicht so richtig was das jetzt eigentlich war. Aber Helene trägt eine lustige Brille.

Gregory Porter

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Gregory Porter ist dieser amerikanische Jazz-Sänger, der immer eine Sturmhaube und eine Mütze trägt (aus welchen Gründen auch immer). Er hat eine wunderschöne warme Stimme und war für mich eine echte Bereicherung für die Sendung. Mit Helene hat er eine Cover Version von „Purple Rain“ gesungen (das covert Helene gerne) und dann noch einen Solo-Song. Ich hab mich zwar sehr gefreut, dass er dabei war, aber ich finde das dieses Jahr die musikalische und inhaltliche Bandbreite der Sendung wirklich ein bisschen arg weit gefächert war (ein tollkühner Spagat), was ich ein bisschen schwierig finde, wegen dem Publikums-Aspekt den ich weiter oben beschrieben habe. Da frage ich mich ob man sich nicht irgendwann doch mal ein *bisschen* auf irgendwas festlegen sollte oder Sendungen mit einem roten Faden machen sollte. Nur weil man eine „Sendung, bei der für jeden was dabei ist“ macht, muss das ja trotzdem nicht heißen, dass man unbedingt immer ALLES gleichzeitig auffahren muss, das in der Unterhaltungsindustrie jemals von irgendjemandem erfunden wurde.

Tim Bendzko

Tim Bendzko verkörpert eigentlich den Typus “gefühlvoller männlicher junger Pop-Sänger”, den ich gar nicht mag, weil mir das zu “ich zerbrech an der Welt”-mäßig schnulzig-jammerig ist. Wobei ich von dieser Art Sänger Tim Bendzko eigentlich immer schon am Liebsten mag, weil “Nur mal kurz die Welt retten” ja echt ein putziger Gute Laune Song war. Den neuen Hit “Keine Maschine” fand ich im Radio aber blöd, weil der Text so doof ist und so. Jedenfalls hat Tim den natürlich hier auch gesungen (eigentlich hätt ich es ja ironisch-lustiger gefunden, wenn Helene den Text “Ich bin ein Mensch und keine Maschine” im Duett mit performt hätte, aber vielleicht hat sie auch gedacht, das wär jetzt echt zu platt 😉 ) und er hat mir live dann echt super gut gefallen. Mit Helene gab es ein Duett mit einem Song von Herbert Grönemeyer, das ich auch richtig richtig gut fand. Bei dieser HF Show hatte Helene finde ich im Pop und Jazz/Soul/Songwriter-Bereich wirklich lauter Duettpartner, die super zu ihr gepasst haben und umgekehrt, das war in den vergangenen Sendungen nicht immer so und ich hoffe, dass sie sich da inzwischen auch etwas mehr austoben kann als früher.

Jedenfalls hab ich mir das aktuelle Album direkt mal in die Musikbibliothek gezogen (Amazon Prime), “Keine Maschine” schon 7x angehört (eigentlich ist der Text auch gar nicht so doof) und da ist mir doch vorhin glatt die Maus bei Amazon auf den “Kaufen“ Button gerutscht. Wenn das so weitergeht hab ich irgendwann noch ein Album von Philipp Poisel oder so. Das tollste Lied auf dem Album find ich ist übrigens bisher “Warum ich Lieder singe“ auch wenn das Lied natürlich auch echt schnulzig-jammerig ist 😉 Ich hab mich übrigens noch nicht getraut den Song namens “Sternenstaub” anzuklicken, aber das wär doch auch ein schöner Titel für Helenes nächstes Album.

Ich glaub der Tim Bendzko fand das Publikum übrigens auch ein bisschen merkwürdig (von der ersten Reihe sieht man die Gesichtsausdrücke so gut, Fluch und Segen zugleich 😀 ), aber vielleicht war er ja nur etwas überfordert von den Menschen, die die HF Show traditionell benutzen um ihren Weihnachtsschmuck mal um den Hals oder auf dem Kopf Probe zu tragen.

To be continued….

Allgemein, Fernsehen, Musik

Zwischen Alphorn und Jazz-Kneipe: Helene Fischer Show Aufzeichnung 2016 – Teil 1

Seit ca. Anfang 2015 bin ich ja Helene Fischer Fan, nachdem ich den Fehler (? finanziell gesehen, auf jeden Fall) gemacht habe, mir interessehalber ein ganzes Konzert und eine ganze Dokumentation auf Youtube anzugucken (Open Air Berlin Waldbühne 2013 gefolgt von „Allein im Licht“). Die Helene Fischer Show hatte ich aber trotzdem auch schon vorher zumindest in Teilen an Weihnachten gesehen. Die Sendung ist ja eine Personality Show (was auch immer das genau bedeuten mag) und erinnert ein bisschen an so eine schöne Samstagabendsendung aus den frühen 80er Jahren, die man damals schon alleine deshalb mit der ganzen Familie angeschaut hat, weil es damals ja noch gar keine richtige Auswahl gab (an die Jugend von heute: man hatte bis zum Erblühen der Privatsender in der Regel nur 3 Fernsehprogramme!) . Die Sendung ist also ein bisschen Retro und ein bisschen öffentlich-rechtlich gediegen und damit genau das richtige für den 2. Weihnachtsfeiertag. Außerdem kommt Helene Fischer in 99% davon vor, was für die meisten Leute der Hauptgrund ist einzuschalten (oder nicht einzuschalten). Auf mich hat Helene da immer einen ganz sympathischen und talentierten Eindruck gemacht (allerdings dachte ich damals sie ist ca. Ende 30 und redet bestimmt privat auch immer so gestelzt wie Carmen Nebel). Ergo, ich schaute die Sendung gerne, hätte jetzt aber nicht das Bedürfnis gehabt zu einer TV Aufzeichnung zu gehen, da diese Berichten zufolge sehr lange dauert (von 20:00 – 2 Uhr morgens) und durch viele Umbaupausen und Wiederholungen wegen Moderationsfehlern geprägt ist (die aber angeblich immer voll mega lustig und unterhaltsam sind). Neugier und Gruppenzwang haben mich aber umgestimmt. Da die Sendung erst am 25.12. um 20:15 ausgestrahlt wird (Schleichwerbung!) , sollte jeder der sich vorher nicht spoilern will, genau JETZT aufhören zu lesen. Wenn es ein Riesenproblem ist, dass ich das jetzt schon veröffentliche, meldet sich hoffentlich jemand, dann nehm ich es sofort wieder runter.

Aufzeichnungsdauer und Ablauf

Die Helene Fischer Show wird immer an 2 Aufzeichnungstagen aufgezeichnet. Der fanatische Fan geht natürlich zu beiden Tagen. Für das volle Erlebnis haben wir (ich, plus 2 Freundinnen) also natürlich auch Karten für beide Tage besorgt. Das war dann gleich ein bisschen teuer, weil die Preise im Vergleich zu 2015 um 100% angehoben wurden (wenn schon, denn schon, wird man sich gedacht haben). Da der Kartenvorverkauf ein bisschen interessant war, hatten wir danach für Tag 1 drei Karten nebeneinander im Oberrang fast ganz hinten (Schnäppchenpreis von 89 Euro) und für Tag 2 drei Karten einzeln verstreut, wobei ich durch merkwürdiges Glück ganz vorne in Reihe 1 gelandet bin.

Da Fans erzählt hatten, dass die Aufzeichnungen in den letzten Jahren immer sehr lange dauerten, habe ich mich also auf lange Wartezeiten, viel Langeweile zwischendurch und völlige Übermüdung eingestellt, irgendwer hat da wohl aber was optimiert (die Sendung wurde auch von Berlin nach Düsseldorf verlegt, weswegen wir den Plan das mit einer Städtereise nach Berlin zu verbinden aus logistischen Gründen verworfen haben), so dass Frau Fischer im Affenzahn und fast fehlerfrei durch den Abend galoppierte, weswegen es praktisch unmöglich war auf Toilette zu gehen oder etwas zu Trinken ohne Auftritte zu verpassen (wenn man während was Langweiligem rausging verpasste man automatisch den Auftritt danach auch noch) und irgendwann gegen Ende nach zwei eher „psychedelisch aber geil“ Auftritten befand mein Gehirn sich in einem Zustand der Überlastung knapp vor einem Deadlock. Der positive Nebeneffekt war aber, dass es schon 23:15 vorbei war und wir deswegen am 2. Aufzeichnungstag wieder ziemlich fit und voll aufnahmefähig waren (anstatt übermüdet und halbtot). Der 2. Tag dauerte dann tatsächlich etwas länger (ich glaube bis kurz nach Mitternacht), war aber auch angenehm straff. Etwas skurril war, dass das ZDF oder die Veranstaltungsfirma am ersten Tag wohl am Anheizer sparen musste und einen völlig unmotivierten und eher unfreundlichen Menschen irgendwo von der Straße aufgelesen hatten, der einem gleich am Anfang die Lust am Applaus eher aktiv vermieste. Für den 2. Tag wurde dann ein unterhaltsamer professioneller Animateur aufgefahren. Zwar ist es durchaus mehr oder weniger inoffiziell so, dass der erste Tag als Generalprobe gilt und der 2. als Aufzeichnungstag, trotzdem wirkt das angesichts der Höhe der GEZ Gebühren 😛 doch etwas albern. Generell waren die beiden Aufzeichnungstage fast gleich, lediglich Reinhard Fendrich war nur am ersten Tag da (ihn hätte ich definitiv nicht verpassen wollen, allein deswegen hat sich Tag 1 gelohnt) und Olly Murs sowie 2 weitere Nummern nur am Zweiten. Wenn man nur einen Aufzeichnungstag besuchen möchte, dann empfiehlt es sich sicherlich den zweiten zu nehmen.

Von dem Ablauf der Aufzeichnung und den Gästen und Besonderheiten der Schlagerbranche möchte ich im Folgenden in vermutlich mehreren Blogeinträgen (ich versuche es in 3-4 zu schaffen 😀 ) berichten, ich hoffe ich krieg es noch einigermaßen zusammen 😉

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Helene Solo mit „100 Prozent“

Da Helene grad noch keine neuen Songs hat (das neue Album kommt 2017), hat sie für die diesjährige Helene Fischer Show für ihre Soloauftritte vor allem ältere Songs ausgegraben, worüber ich aber sehr froh war, weil sie ihre „Greatest Hits“ schon bei gefühlt 3278 Promo-Auftritten als Medley präsentiert hat (meist hat so ein Medley eine durchschnittliche Länge von gefühlten 43 Minuten und da ist das 28-minütige Atemlos-Medley noch gar nicht mit eingerechnet). Da waren mir als Alternative ältere Songs mehr als Recht. „100 Prozent“ ist auch immer ganz nett, da kann man selbst als Jetzt-nicht-GANZ-so-großer-Schlagerfan (dieser Fantypus ist unter Helene Fans gar nicht mal so selten vertreten, ist aber vielleicht auch nicht so schlimm, weil Helenes Bekenntnisse zum Schlager in ihren Interviews gelegentlich auch Nicht-immer-GANZ-so-leidenschaftlich klingen) entspannt mitklatschen/mitwippen/mitsingen.

Tom Jones

Von Tom Jones kenne ich zugegebenermaßen eigentlich nur „Sex Bomb“ so wirklich und da ich dieses Lied seit Jahren mit einem etwas bizarren humoristischen Eiskunstlauf-Auftritt von Evgeny Plushenko (hier völlig sinnfrei eingefügt, aber wer die HF Show guckt, kann auch mit so was was anfangen)

(und – für Insider – mit einer langen feucht fröhlichen Hotel-Disco-Nacht mit Sasha Abt, Amber Corwin und ebendiesem Evgeny Plushenko) verbinde 😀 hatte ich jetzt nicht so das dringende Bedürfnis ausgerechnet den Song von Tom Jones in der Show zu hören. Tatsächlich war es aber dann das Duett, das er mit Helene gesungen hat, ich war aber dann tatsächlich sehr sehr positiv überrascht, denn das Arrangement (das sehr ruhig und dramatisch begann und dann in der 2. Hälfte energiegeladener wurde), fand ich wirklich fantastisch und stimmlich bei beiden absolut Top. Da merkte man auch sofort warum Tom Jones ein Weltstar ist. Ein Riesen-Highlight gleich am Anfang.

Als 2. Nummer hat Tom Jones später eine sehr ruhige Nummer gesungen, die mich stilistisch ein bisschen an einen meiner absoluten Lieblingssänger, nämlich Johnny Cash, erinnert hat und die ich einfach unglaublich gut fand. Chapeau!!!!!

Olly Murs

Olly Murs ist so ein Engländer, der recht viele Charthits hatte (glaube ich), aber die Art moderne Popmusik macht, die ich sehr wenig beachte und über die ich deswegen fast nichts weiß. Ein paar seiner Lieder kenne ich aber (habe gegoogelt). Den Song den er in der Helene Fischer gesungen hat, kannte ich nicht. Als Duett mit Helene hat er „Up“ gesungen (das kannte ich eigentlich auch nicht, aber ich hab mir den Titel gemerkt). Generell haben seine Auftritte nicht gestört, aber auch keinen besonderen Eindruck hinterlassen, was vermutlich der Grund ist, warum ich diese Art Popmusik nicht näher verfolge.

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klubbb3

klubbb3 bestehen aus Florian Silbereisen und 2 Männern aus Belgien und Holland, die hier in Deutschland eigentlich keiner kennt (außer man verfolgt die Schlagerszene in Belgien und Holland, denke ich mal) und die ich immer noch ständig verwechsle obwohl sie gar nicht die gleiche Haarfarbe haben. Das ist so die Art Party-Schlager-Musik, die man gut mal anhören kann, wenn man sich in einer Apres Ski Bar befindet oder beim Oktoberfest/Cannstatter Wasen oder auf einer Schlagerparty. Die 3 „b’s“ haben angeblich eine Bedeutung, die aber nicht verraten wird, solange das so ist tippe ich auf „Bier, Bräute, Ballermann“ 😀 (Alternativvorschläge werden gerne entgegen genommen).

Mit Helene haben die ein Duett, nein Quartett, gesungen wo alle Songs verwurstet wurden in deren Titel ein Frauenname vorkommt. Ich wusste gar nicht wie viele Songs mit Frauennamen es in der Musikgeschichte schon gab, ich glaube es waren ca. 32467.

Das Interessanteste an klubbb3 ist bisher der Text ihrer ersten Single, auf den mich meine Freundin aufmerksam gemacht hat (die irgendwie immer mehr von der Volksmusik- und Schlagerszene mitkriegt als ich, obwohl sie nicht mal Helene Fan ist), der Song heißt nämlich „Du schaffst das schon“ und lässt vom Titel her gar nicht erwarten, dass es da um so interessante Dinge geht, nämlich:

Heute Nacht, heute Nacht

wirst du die Versuchung sein.

Keine Angst, keine Angst,

trink einfach noch einen Wein,

und dann binde mir die Augen zu,

ich vertrau dir es gibt kein Tabu,

nur bei dir lass‘ ich mich wirklich fall’n

bis zum Wahnsinn …

Mach mit mir was du willst,

zeig mir alles was du fühlst,

du schaffst das schon…

Schalt mich ein schalt mich aus,

und hol alles aus mir raus,

du schaffst das schon…

Wie eine Königin,

die über mich bestimmt,

so regierst du mein Herz

und auch meinen Schmerz,

du schaffst das schon.

Allein über „Schalt mich ein, Schalt mich aus“ kann man schon locker einen ganzen Auftritt lang nachdenken.

Ich hatte ja mit den üblichen maximal 2 Songs pro Abend gerechnet (1 Duett, 1 Solo), die jedem Gast maximal zustehen, aber klubbb3 haben auch an beiden Abenden je eine Umbaupause musikalisch begleitet, so dass sie gefühlt jeden Abend 30 Minuten da waren (irgendwie hat sonst keiner der anderen Gäste in den Umbaupausen gesungen, sicherlich Zufall. Dafür hatten ein paar andere Gäste gar keine Soloauftritte). Am ersten Abend hab ich auch erst nach einigen Minuten realisiert, dass das jetzt die Umbaupause und nicht der Auftritt ist, am 2. Abend war ich da schon souveräner, obwohl sie da absurderweise in der Umbaupause auch schon den neuen Song gesungen haben, der später als tatsächlicher Auftritt nochmal kam.

Der neue Song heißt übrigens „Jetzt erst recht“ und hat glaub ich keine „Shades of Grey“ Thematik. Für die Helene Fischer Shows 2017 und 2018 erwarte ich die Weltpremien von „Immer weiter so“ und „Wir sind noch lange nicht am Ende“.

Am 2. Aufzeichnungstag hat Helene klubbb3 dann noch kurz interviewt. Das Thema Interviews in Schlagersendungen ist ja ein faszinierendes Thema. Die letzten 10 Jahre ist ja nur Helene immer 1-3 x im Jahr in den Sendungen von Florian aufgetreten und nicht umgekehrt, das musste nun dringend mal angepasst werden.

Ohne langgehütete Showbusiness und Volksmusik-Szene-Erfolgsrezepte ausplaudern zu wollen, laufen Interviews zwischen Florian Silbereisen und Helene Fischer immer so ab, dass Fanfragen eingesammelt werden, die von einem MDR/ARD/ZDF-Praktikanten dann direkt in den Outlook-Papierkorb verschoben werden und durch möglichst banale und sinnlose Fragen ersetzt werden (meist wird eine berufliche Frage mit reingenommen wie z.b. „wann kommt Dein neues Album raus?“, die Helene dann natürlich aber nicht beantwortet, sondern elegant ausweichend umschifft). Dann fragt der Florian die Helene was, z.B. „Was hast Du für Hobbies?“, „Kochst Du gerne?“, „Trägst Du privat auch mal Jogginganzug?“, „Machst Du viel Sport?“. Darauf antwortet Helene dann mit Sätzen wie „Also ich tanze sehr gerne mal spontan durchs Haus, aber das weißt DU doch am Besten“, “Ich koche sehr gerne, am Liebsten Pasta, nicht soooo, aber es schmeckt schon, aber das kannst DU ja am Besten beurteilen”, „BEI UNS ist das ja so, dass…“ , „manchmal machen wir ja ZUSAMMEN Sport und manchmal alleine“, …Dadurch wird der Eindruck erweckt (Psychologie für Angefangene), man wäre praktisch ganz nah dran an den Fischer/Silbereisens (die ja bekanntlich ihr Privat- und Berufsleben 100% strikt und konsequent trennen und trotzdem immer von der Yellow Press verfolgt werden). Man kann sich sozusagen bildlich vor Augen vorstellen wie die Helene in Starnberg/am Ammersee/auf Mallorca beim Kochen eine Gurke schält, wonach der Florian ihr fürsorglich mit einem blauweiß karierten Geschirrtuch hinterher beim Abspülen hilft, wie das bei uns zusammen zuhause halt so ist.

Jedenfalls war die spannende Frage ob sich dieses Konzept wohl auch in der Helene Fischer Show wiederfinden würde und doch JA, es kam vor. Zugegebenermaßen nicht ganz so auffällig und gehäuft wie in den Silbereisen-schen Sendungen, aber für den geübten (ich gucke jetzt schon seit Anfang 2015) Zuschauer trotzdem keine große Herausforderung, die 1-2 Exemplare zu entdecken 😉

Es gibt Leute, die behaupten, dass hinter der Marke und dem Konzept Helene Fischer ein 250 Mann Team (inkl. einiger Psychologen) stehen. Das kann gut sein, ich habe hingegen den Verdacht, dass man einfach nur das in der Volksmusik Szene erprobte Konzept mit dem schon Marianne und Michael schon seit Jahrzehnten erfolgreich waren ein paar Nummern größer gemacht hat (einmal hab ich als Eiskunstlauf-Fan ein Video aus den 60er Jahren geguckt wo Marika Kilius und Hans Jürgen Bäumler in der Show von Peter Alexander interviewt werden und das war exakt genau gleich wie wenn Florian Silbereisen Helene interviewt, bloß ohne dass Hans Jürgen Bäumler auch noch da rum steht halt).

Für die TV-Macher/Manager/ÖR-Fernsehen/Wer auch immer da sonst noch von profitiert, muss die Erkenntnis, dass sich das was man Jahrzehntelang vor allem für die werbe-nicht-so-relevante-Zielgruppe von 49+ gemacht hat bombastisch aufgezogen zu einem generationenübergreifenden Massenphänomen eignet, ja zu einem gewaltigen Euro-Zeichen-In-Den-Augen-Aufblitz Moment geführt haben.

Interessant wird allerdings die nächsten Jahre die Frage (neben der Frage wie Donald Trump als US Präsident die Welt so verändert) wie es mit dem Fischer-Silbereisen-Imperium mittel- bis langfristig weitergeht. Im Moment sehe ich da 2 mögliche Szenarien

  1. das geht einfach noch 30 Jahre so weiter, Marianne und Michael haben ja auch erst grade ihren Bühnen-Rücktritt verkündet. Im Moment scheint alles drauf hinzudeuten, da das Ganze gerade erst so richtig Fahrt aufzunehmen scheint. Vielleicht ist es aber auch nur ein sich rapide nähernder Peak, nachdem es wieder absinkt, sich verändert oder in etwas anderes umgewandelt wird.

  2. Helene Fischer beendet schlagartig ihre Karriere und hinterlässt ein Schwarzes Loch in der Mitte von Unterhaltungs-Deutschland (sowohl Fans als auch Hater/Kritiker verlieren 50% ihres Lebensinhaltes), weil ihr einfällt, dass sie keinen Bock mehr hat und mit ihren Millionen lieber den Rest ihres Leben unter einer Südseepalme rumliegen möchte. Dies würde jeder normale Mensch so machen, aber jeder normale Mensch ist ja auch nicht Helene Fischer. Falls Florian Silbereisen auch mit zurücktritt müsste übrigens Horst Seehofer gar nicht mehr damit drohen die beiden Öffentlich Rechtlichen Hauptsender zusammenlegen, weil ARD und ZDF entsetzt feststellen würden, dass sie gar nicht mehr genug Sendungsinhalte für zwei Fernsehsender haben und sich selbst zusammenlegen würden – auch der MDR würde sich sofort automatisch selbst abschalten.

Helene Solo mit “Lieb mich”

Nach diesem kleinen Exkurs in die Irrungen und Wirrungen des Showbiz, ging es weiter mit Helene Solo mit ihrem glaube ich schon ziemlich alten Song “Lieb mich” (eine Herz-Schmerz-Ballade), der aber wirklich sehr sehr schön arrangiert war und etwas beliebig mit 3 sich in blinkenden Reifen drehenden Artisten begleitet wurde (die ohne böswillig sein zu wollen ein ganz kleines bisschen nicht sooooo 100% fit und professionell wirkten).

To be continued…