„Wie ich fälschte, log und Gutes tat“ von Thomas Klupp spielt in einem kleinen bayerischen Dorf namens Weiden. Benedikt, die Hauptperson, ist 16 Jahre alt und ein ziemlich typischer Teenie mit typischen Teenie-Sorgen (Schule). Sein Vater ist vielbeschäftiger Oberarzt, seine Mutter repräsentiert mit Ausdauer und Begeisterung die bayerische Land-Oberschicht, obwohl sie in Wirklichkeit aus einer armen und eher rustikalen Bauern Familie vom Land kommt. Umso wichtiger ist es ihr den Schein zu wahren und durch Lions Club Events ihre Rolle als wohltätige Society-Lady zu zementieren (z.B. durch klischeehafte Events wie „syrische Flüchtlinge kochen für ein Buntes Weiden“).
Aus diesem Grund zählen für sie nur gute Noten, die ihre beiden Töchter – Benedikts ältere Zwillingsschwestern – zuverlässig abgeliefert haben. Benedikt dagegen ist ein Sport-Crack, spielt erfolgreich Tennis im Jugendbereich (trotz einer Affinität zu leichtem Drogenkonsum) und gibt nach außen den Mustersohn. Bloß seine Schulnoten im MINT-Bereich können damit nicht ganz mithalten, weswegen er schon seit einigen Jahren mit bewundernswerter krimineller Energie Noten, komplette korrigierte Klausuren und Unterschriften seiner Eltern fälscht. Nicht sehr überraschend bringt ihn das mit der Zeit in immer größere Schwierigkeiten und er muss so einige Tricks anwenden, damit die ganze Sache nicht auffliegt.
Das Buch ist in einer ziemlich flapsigen Teenie-Sprache in einer lockeren Tagebuch-Form geschrieben (ob diese „authentisch“ ist und 16-jährige 2018 genau so reden vermag ich eher nicht zu beurteilen), das Buch ist sehr leicht und unterhaltsam zu lesen und Benedikt ist durchaus ein sympathischer Zeitgenosse, trotz seinem Hang zum lügen und betrügen. Auch der Blick auf die etwas heuchlerische Familie ist durchaus amüsant und vage ein bisschen gesellschaftskritisch und auch an Situationskomik mangelt es dem Roman nicht.
Insgesamt liest sich der Roman also sehr flüssig und unterhaltsam dahin, allerdings fragte ich mich nach ca. 1/3 des Buches worauf die Handlung eigentlich hinaus will. Leider blieb diese Frage bis zum Ende unbeantwortet, denn so wirklich viel passieren tut in dem Buch eigentlich nicht, die Story ist doch eher dünn und auch irgendeine Form von Botschaft konnte ich zumindest nicht erkennen. So blieb die Geschichte für mich eine nette Unterhaltung für zwischendurch, hat mich aber nicht komplett vom Hocker gerissen.
Heute möchte ich ein etwas älterer Buch vorstellen (ursprünglicher Erscheinungstermin 2008), das einen etwas ambivalenten Eindruck bei mir hinterlassen hat.
„The White Tiger“ von Aravind Adiga ist schon ein paar Jahre alt, ich habe es von einem Bekannten ausgeliehen bekommen. Ich lese sehr gerne Bücher aus Indien, einem vielschichten, schwierigen und faszinierendem Land und da ich von diesem Autor noch nichts gelesen hatte, war ich an dem Buch natürlich interessiert.
Die Hauptperson in „The White Tiger“ ist Balram, ein junger Mann der aus dem indischen Hinterland stammt (von Balram nur als „Darkness“ bezeichnet, im Gegensatz zu den städtischen Regionen von Indien, die verhältnismäßig reich sind), wo Korruption und Armut das Leben prägt und ein gesellschaftlicher Aufstieg für Menschen wie Balram und seine Familie völlig unmöglich scheint.
Das Buch ist in einer sehr außergewöhnlichen Form geschrieben, Balram schreibt darin fiktive Briefe an das chinesische Staatsoberhaupt, das zu einem Staatsbesuch nach Indien gekommen ist, um sich zu informieren, warum in Indien die Start-Up und Unternehmer-Kultur im Gegensatz zu China so erfolgreich ist (das in fast allen anderen Belangen natürlich die Nase vorn hat). Balram erzählt in dieser Briefform seine Lebensgeschichte, wie er sich vom armen Dorfjungen, der die Schule abbrechen musste, zum Fahrer eines reichen Unternehmers in Delhi hocharbeitete und zuletzt selbst zum Gründer eines erfolgreichen Unternehmens in Bangalore wurde: sozusagen eine indische „vom Tellerwäscher zum Millionär“ Geschichte mit einem kleinen Haken: nämlich dass Balram für seinen Aufstieg in buchstäblicher Form über Leichen ging: er ermordete nämlich kaltblütig seinen Arbeitgeber (was der Leser gleich am Anfang des Buches erfährt).
Wie es so weit kommen konnte wird also in Briefform erzählt, der Schreibstil ist hierbei sehr ironisch, bissig und teilweise provokativ, das Buch liest sich schnell und unterhaltsam und es ist auch durchaus gelungen.Balrams Wut über die gesellschaftlichen Zwänge in denen er feststeckt und über die grassierende Korruption in Indien ist nachvollziehbar. Der Blick auf die indische Gesellschaft ist schonungslos und fast keiner, egal ob arm, reich, Opfer oder Täter, Politiker oder Familien-Matriarchin (wie Balrams Großmutter) kommt dabei gut weg. Balrams Chef ist genauso in den gesellschaftlicher Zwängen seiner gesellschaftlichen Schicht gefangen wie Balram als sein Angestellter und die beiden verbindet fast eine unangenehme Hass-Liebe.
Insgesamt ist das Buch auf jeden Fall lesenswert, ich hatte aber doch so etwas meine Probleme mit dem so einseitigen Blick auf die indische Gesellschaft, ich habe schon mehrere Bücher über Indien gelesen (z.B. von Arundhati Roy) und ich finde auch gesellschaftskritische Bücher können ein Land durchaus in allen seinen Facetten zeigen, ohne sich komplett aufs Negative zu fokussieren und ohne deswegen gleich oberflächlich zu werden. Mir war das Buch wohl insgesamt einfach einen Ticken ZU zynisch (vergleichbar wäre wohl ein Buch über Trumps USA in dem quasi alles völlig korrupt und hoffnungslos ist) und ich finde es doch etwas schwierig mich mit einem kaltblütigen Mörder zu identifizieren, selbst wenn seine Lebensgeschichte durchaus nachvollziehbar war. Der Autor ist sicherlich sehr talentiert, aber mir schien es als hätte er das Buch allein aus Wut heraus geschrieben (oder alternativ aus einem Gefühl des schlechten Gewissens, denn er selbst stammt aus einer eher privilegierten Mittelklasse Familie). Mich würde durchaus interessieren ob sich das in seinen neueren Romanen etwas verändert hat, vielleicht traue ich mich ja noch mal an einen heran 😉
Hinweis: ich habe das Buch auf englisch gelesen, die Deutsche Ausgabe heißt „Der weiße Tiger“, ich kann aber natürlich nichts zur Qualität der Übersetzung sagen.
Aufmerksam geworden bin ich auf „Amerika“ anhand des Titels, der wenn man sich den Klappentext anschaut ganz im Widerspruch zu dem Schauplatz des Buches steht. „Amerika“ spielt nämlich keineswegs in den USA oder einer anderen amerikanischen Region, sondern in einem Ort, der gar nicht so weit weg ist von meiner eigenen Heimat. Das gesamte Buch spielt sich in einem kleinen fiktiven Dorf im Schwäbischen namens Rillingsbach ab, konkreter einem kleinen Dorf in der Nähe von Murrhardt (bei Heilbronn). Mich hat es gereizt mal ein Buch aus der (weiteren) eigenen Region zu lesen und außerdem war ich auch neugierig was es mit dem Titel auf sich hat.
Das Buch ähnelt im Aufbau ein bisschen einem Kammerspiel, der Erzähler ist ein junger Mann, der im ganzen Buch nur als „der Chronist“ bezeichnet wird. Man erfährt nicht viel über ihn (nur dass er in der Dorfkneipe Fanta trinkt und gerne auf Youtube unterwegs ist). Er möchte eine Dorfchronik über Rillingsbach schreiben, wozu und welcher Art erfährt der Leser nie. Deswegen sitzt der Chronist in der einzigen Dorfkneipe zusammen mit Martha, der Wirtin, Heide (der jüngsten Stammkundin, die aber vermutlich auch schon eher im Rentenalter ist) und Frieder und Alfred, 2 älteren Herren, die sich selten ganz grün sind. Die Dorfkneipe war früher (vor Kriegsende) mal ein gut gehendes Hotel, das Marthas Familie gehörte, inzwischen ist sie aber nur noch von den wenigen Stammgästen des Dorfes bevölkert und auch Rillingsbach selbst ist mehr oder weniger tot.
So erzählen die Dorfbewohner in wechselnden Episoden aus ihrer eigenen Geschichte und die ihrer Familie und daraus entspinnt sich mit der Zeit ein immer größeres Bild, von Rillingsbach, von den einzelnen Personen, von Nachkriegsdeutschland und von der unheilvollen Geschichte rund um den Tod von Hildes Vater, der im Dorf seit Jahrzehnten zu einem emotionalen Schwelbrand führte.
Was aber hat Amerika nun mit Rillingsbach zu tun? Die USA sind auf mehrere Arten und Weise für den Ort und die Geschichte einzelner Personen wichtig, nach dem Krieg als Besatzungsmacht und für Alfred als eine Art große Sehnsucht, die er sich auch erfüllt. Als einziger Rillingsbacher wohl schafft er den Sprung über den großen Teich, allerdings nur zu einer eher skurrilen Rundreise zu den Schauplätzen an denen berühmte Amerikaner ermordert wurden (z.B. Martin Luther King, Bonnie & Clyde, John F. und Bobby Kennedy), die statt eines Traumurlaubs eher zu einer Zerreißprobe für seine Ehe wird…
Der Schreibstil des Buches ist eher nüchtern und distanziert, man blickt von außen durch die betont neutrale Brille des Chronisten auf die Lebensgeschichten (wobei eine leise Ironie immer spürbar ist) und das Buch will offenbar sehr viel und sehr viel auf einmal. Es geht um persönliche Träume, unverwirklichte Lebensziele, Versuche der Freiheit und Stagnation der einzelnen Charaktere, gleichzeitig um die (Nicht-) – Aufarbeitung der Nazi-Zeit, um Entnazifizierungsmaßnahmen, um ambivalente Einstellungen gegenüber der Amerikaner, um schwelende Konflikte und sogar um einen ungelösten Mord. Zunächst hatte ich das Gefühl mit dem Buch doch etwas zu fremdeln, aber im Nachhinein hat es doch unheimlich viele Themen über die man nachdenken kann und irgendwie doch auch alle untergebracht ohne dass es unglaubwürdig wirken würde.
Von dem her fand ich das Lesen des Buches sehr bereichernd. Eine kleine Kritik, die ich habe ist aber, dass aus welchen Gründen auch immer die Frauenfiguren Martha und Hilde in dem Buch für mich deutlich lebendiger rüber kamen, während Frieder und Alfred irgendwie schwer zu fassen blieben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mich mit den Frauenfiguren natürlich mehr identifizieren konnte.
Heute möchte ich mal wieder einen sehr gelungenen Thriller vorstellen: „In Deinem Namen“ von Harlan Coben. Da dieses Genre sich ja durch eine gewisse typische Struktur auszeichnet, möchte ich die Rezension als Experiment heute auch mal in einer speziellen dazu passenden Struktur schreiben:
Cover
Das Cover zeigt eine mystisch wirkende Holzhütte (an einem Seeufer?), das zwar eine passende Thriller-artige Atmosphäre verbreitet, aber rein gar nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. Das Cover bekommt also keinen Preis für „passt zur Handlung“, ist aber zumindest nett anzuschauen
Autor
Harlan Coban ist für mich ein Thriller Autor mit dem man nicht viel falsch machen kann. Ich habe über die Jahre einige Bücher von ihm gelesen, zuletzt fiel er mir allerdings mal wieder auf, weil er auch der Autor der hervorragenden Netflix Serie „Safe“ war, die ich wirklich klasse fand und die bei mir auch die Lust geweckt hat mal wieder einen Roman von ihm zu lesen.
Charaktere
Die Hauptfigur des Thrillers heißt absurderweise Nap, was wie sich herausstellt eine Abkürzung für Napoleon Dumas ist. Nap ist in Frankreich geboren, was den Namen Napoleon aber deswegen nicht unbedingt realistischer macht 😉
Nap ist Polizist, der nie über den Tod seines Zwillingsbruders im Alter von 18 Jahren und das Verschwinden seiner Jugendliebe hinweg gekommen ist.
Ansonsten spielen nur relativ wenige Personen eine größere Rolle in dem Buch. Naps beste Freundin, sein Mentor – auch ein Polizist der stark mit den Ereignissen rund um den Tod von Naps Bruder verbunden ist -und seine Jugendliebe, die verschwundene Maura sind die wichtigsten Charaktere im Roman. Mir hat diese „Übersichtlichkeit“ gut gefallen.
Plot
Der Polizist Nap hat im Alter von 18 Jahren ein schlimmes Trauma erlitten. Sein Zwillingsbruder starb zusammen mit seiner damaligen Freundin, die beiden wurden von einem Zug überrollt. Ob es Selbstmord oder ein Unfall war, wurde nie richtig geklärt. In der gleichen Nacht verschwand auch noch Naps damalige
Freundin Maura, die seitdem verschwunden blieb. Als im Zuge eines aktuellen Mordfalls Spuren zu Maura führen, wittert Nap die Chance endlich herauszufinden was mit Maura, aber auch mit seinem Bruder damals wirklich geschah.
Schreibstil
Das Buch ist in der Ich-Perspektive aus Sicht von Nap Dumas geschrieben. Nap gibt sich nach außen hin ziemlich hart und schnoddrig, es wird aber schnell klar, dass er ein sehr emotionaler Mensch ist, der viele Altlasten aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt. Mir ist er ziemlich schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich schnoddrige männliche Ich-Erzähler in Romanen normalerweise nicht so besonders mag.
Fazit
Für mich war das Buch sehr unterhaltsam zu lesen und ich fand auch die Geschichte für einen Thriller kreativ und thematisch eher außergewöhnlich. Außerdem fand ich es zur Abwechslung mal wieder recht nett einen Thriller zu lesen, der nicht Teil einer Serie ist.
Mit Bauchgefühl ist es mir gelungen, den „Bösewicht“ im Roman ziemlich früh zu vermuten, trotzdem finde ich das Buch nicht allzu vorhersehbar, wenn man Viel-Leser ist, bekommt man halt mit der Zeit ein gutes Gefühl dafür. Die Geschichte an sich hatte für mich vom Feeling her auch nicht so viel von einem Psychothriller, stattdessen sendet es gewisse Vibes von Akte X und Stranger Things aus, auch wenn die Hauptpersonen alle erwachsen sind. Ich fand es sehr unterhaltsam und spannend zu lesen, ohne, dass man sich Sorgen um unnötige Brutalität oder Serienkiller-Gemetzel machen muss. Es ist also auch für Leute geeignet, die 08/15 Serienkiller Thriller eher nicht so mögen und es gerne etwas „mysteriöser“ haben.
Auf das Buch „Der Blumensammler“ von David Whitehouse bin ich wegen des wirklich schönen, liebevoll gestalteten und filigranen Covers aufmerksam geworden. Da das Buch auch sehr gute Amazon-Rezensionen hatte, habe ich es mir besorgt, auch wenn ich mir anhand des Klappentextes noch nicht wirklich viel unter der Handlung vorstellen konnte. Interessanterweise ging es mir beim Lesen des Buches erstmal für eine ziemlich lange Zeit weiterhin so, der Roman spielt abwechselnd auf 2 verschiedenen Zeitebenen und erzählt die Geschichte von 3 unterschiedliche Personen, was diese drei miteinander zu tun haben erschließt sich sich zuerst einmal aber nicht.
Da ist einmal ein älterer Tiefseeforscher, der bei einem Tauchunfall fast ertrinkt, aber dabei den Flugschreiber eines lang verschollenen Fluges findet. Dann ist da Dove, ein junger einsamer Mann, der als Kleinkind adoptiert wurde und Zeit seines Lebens mit unkontrollierten Wutanfällen zu kämpfen hat und jetzt auch noch von rasenden Kopfschmerzen und merkwürdigen Erinnerungen „angefallen“ wird, die nicht seine eigenen zu sein scheinen. Und dann ist da noch Peter, der einige Jahrzehnte vor Dove in der Bibliothek in einem Buch über Blumen einen Liebesbrief entdeckt, der von der Suche nach 6 sehr seltenen Blumen erzählt.
Natürlich hängen alle diese Geschichten zusammen, wie genau das der Fall ist, erschließt sich aber erst nach und nach im Laufe der Geschichte.
Ich war mir Lesen teilweise unschlüssig was ich von dem Buch halten soll. Die Geschichten sind durchaus interessant, manchmal auch mit einem feinen Humor zu sehen und die ganze Idee ist auch spannend. Trotzdem wurde ich nie so wirklich hundertprozentig in die Geschichte hineingezogen und alles in Allem ist die Geschichte vielleicht auch ein kleines bisschen zu konstruiert um wirklich die Magie zu entfalten, die der Autor vermutlich beabsichtigt hat. Außergewöhnlich und kreativ ist die Geschichte aber sicherlich und vom Schreibstil auch leicht lesbar und sympathisch (am Anfang fand ich manche Formulierungen manchmal ein bisschen zu blumig – ok beim Thema des Buches ist das vermutlich vertretbar 😉 ).
Nova Meyerhenrich ist TV-Moderatorin (aktuell moderiert sie zum Beispiel „Prominent“ auf VOX) und Schauspielerin. Ich muss zugeben, dass mir ihre Arbeit weitgehend unbekannt ist, da ich die TV-Sendungen, die sie moderierte nie wirklich gesehen habe („Prominent“ sah ich nur zu Zeiten von „Mein Name ist Constanze Rick! gelegentlich). Ihr erstes Buch „Wenn Liebe nicht reicht“ hat aber gar nichts mit der Glamour-Welt des Showbusiness zu tun, sondern ist ein ehrlicher und schonungsloser Erfahrungsbericht aus ihrem eigenen Leben: er erzählt von den Depressionen unter denen ihr Vater litt und aufgrund derer er sich letztendlich das Leben nahm und wie das Leben mit der Krankheit des Vaters sich auf sie und ihre Familie auswirkte.
Nova Meyerhenrich möchte mit ihrem Buch anderen betroffenen Angehörigen helfen und das Thema Depression zu einem Gesprächsthema machen, über das offen geredet wird, denn ihrer Familie fehlte diese Hilfe und es dauerte lange bis die Krankheit bei ihrem Vater überhaupt erkannt und diagnostiziert wurde, da die Krankheit damals noch viel mehr tabuisiert war wie heutzutage.
Jedes Kapitel im Buch beginnt mit einem Zitat eines Dialoges zwischen Nova und ihrer Mutter und schildert dann mehr oder weniger chronologisch von der Geschichte der Familie und der Entstehung der Krankheit ihres Vater. Abgerundet werden die persönlichen Erzählungen durch kleine Einschübe, in denen Dr. Mazda Adli (Psychiater und Depressionsforscher) sachliche Informationen zu dem Krankheitsbild Depression liefert. Diese Einschübe fand ich wirklich sehr informativ und erst beim Lesen wurde mir bewusst, dass ich die genauen Symptome einer Depression vorher auch noch gar nicht wirklich kannte bzw. mir noch nie Gedanken darüber gemacht hatte, etwas das bei den meisten körperlichen „Volkskrankheiten“ ja eher undenkbar ist. Auch ein Zeichen, dass das Wissen über psychische Erkrankungen in Deutschland vermutlich noch sehr lückenhaft ist.
Das Buch ist in einem klaren und eingängigen Schreibstil geschrieben, ist eher sachlich und trotzdem sehr ehrlich und emotional bewegend, mir hat es wirklich ausnehmend gut gefallen. Nova Meyerhenrich erzählt mit großer Offenheit darüber wie sich die Krankheit des Vaters schleichend entwickelte, wie die Familie damit kämpfte, welche praktischen (z.B. finanziellen) und emotionalen Auswirkungen es auf die ganze Familie hatte und auch darüber wie sie zeitweise selbst in eine Co-Depression abrutschte, obwohl sie es schaffte nach außen hin im Beruf immer noch „perfekt“ zu funktionieren.
Ich denke, dass das Buch hervorragend geeignet ist, um die von Nova Meyerhenrich selbst gesetzten Ziele – zu helfen und aufzuklären – zu erreichen und für mich ist es sowohl für Betroffene, Angehörige, aber auch jeden anderen ein sehr empfehlenswertes Buch.
On Saturday we took another cable car, up to „Söllereck“ and from there we took a hike to Riezlern, which is a small touristic village in Austria, part of the tourist region „Kleinwalsertal“. In the morning the weather had been very foggy, which made for some beautiful „mystic“ photos.
hike through a foggy landscape
In Riezlern we spontanously took the „Kanzelwand“ cable car, which was a great decision, because the mountain top was above the fog, so we got a very beautiful view onto mountains Kanzelwand and Fellhorn.
Through the fogAbove the fog
Pretty much a perfect day in the mountains.
Mountain top
We were back in the rink for the second part of the Pairs LP. After the SP had seen relatively many bad skates, I did not expect too much from this competition, but fortunately it was a bit stronger than the SP. Especially the Russian couple Efimova & Korovin had a much stronger skate than in the SP and even managed to grab the gold medal. I enjoyed both their program and their skating style. Knierim & Knierim again had a very complex program, but many technical problems and mistakes. It’s hard to say how much potential they have this season, with such rough skates. Deanna Stellato & Nathan Bartholomay were another interesting couple, since I still remember Deanna Stellato from her Singles career over 15 years ago, when she was considered one of the most promising young female US skaters. Obviously that didn’t work out, but it’s nice to see her back in pairs after all these years and I found their skating style quite pleasant.
The exhibition had a few boring music choices and programs, but overall I found it quite good, there luckily was a good mixture of upbeat music and the inevitable ballads. When the first of those „typical“ exhibition ballads was played at the beginning of the exhibition (I think it was „The Prayer“) my friend S. and I were joking that we’d also „like“ to hear „Hallelujah“, something from James Blunt and Ed Sheeran and „Music was my first love“…Funnily nearly all of those preditions came true (except the last one)…Skating is a lot of things, but not exactly known for all that much innovation 😛 The opening of the competition parts for music with lyrics just leads to all the typical exhibition music now also showing up in the competition parts 😉
I really liked the very traditional „kid’s group number“ to German folk music, that was done as an Opening. My highlight of the exhibition definitely was again Alina Zagitova, her „Survivor“ program was full of energy, entertainment and also high technical difficulties (which is something most other skaters don’t even try in the exhibition). I also appreciated the crowd pleasing programs from Keegan Messing and Alexander Majorov (since we had skipped all the men’s competition due to hiking, it was at least nice to see some of them now).
On Friday we had originally planned to do a longer hike up „Rubihorn“, but then a couple of things came in the way. First of all our hike from the day before had turned from a short hike to a very long one, the Nebelhorn cable car was out of order for a short while when we arrived there early in the morning (good to hear that they are planning to build a new one, since it’s rather outdated by now) and yesterday I noticed that my hiking boots (admittedly they’re over 10 years by now) were starting to fall apart at the soles. I had brought sneakers when I noticed that the day before, but still I didn’t feel all too comfortable about the thought of having to switch to sneakers in the middle of a hike in a rather alpine environment. Since some of my friends didn’t feel all that fit after the big hike from the day before either, we decided to postpone that hike until another year and went up Nebelhorn instead again and took a smaller hike towards „Seealpsee“.
Beautiful mountain silhouettesView towards Seealpsee
Afterwards we arrived at the rink in time to see the whole ladies LP competition. While the first group had some rather weak skates, I still thought overall it was a rather good and entertaining competition. As in the year before I really enjoyed the skating style and choreography of Brooklee Han from Australia, even if her jumps weren’t all clean. The first real highlight was Marin Honda, who had a very lovely program with a very fitting very cute costume to go with it. She was a lot stronger and more confident than in the SP.
While I also really enjoyed the skates from Loena Hendrickx, Mai Mihara, Ashley Lin and Mariah Bell, the biggest highlight of the LP of course was the skating from Alina Zagitova, who had chosen „Carmen“ for her LP music.
Alina Zagitova
A very traditional choice of course, but I really really liked the choreography and the jumps and execution of her program already were pretty much perfect that early in the season. What a great privilege and luck to get to see her skate live at such a small competition, she was as brilliant as one would expect from an Olympic champion.
The Free Dance afterwards did have some nice programs, but also the usual boring parts. Overall I have to say I don’t remember too many dances, but again Gilles & Poirier were very very lovely, skating to some romantic guitar ballad and pulling it off with a lightness that made it very enjoyable. Still my favorites in this FD were another team, that I had never seen before: Fear & Gibson from Great Britain. Their „disco“ FD was pulled off with so much power, energy and expression that it was great fun to watch and I also thought their lifts looked really effortless. They were rewarded with moving up 2 places from 6th to 4th overall.
Note: this blog post is in English, in case some international figure skating fan Facebook friends want to read it 😉
This year was quite a monumental anniversary for Germanys oldest figure skating competition: Nebelhorn Trophy in Oberstdorf took place for the 50th time. In the past couple of years my friend S. (see her blog Glimrende for her impressions) and I haven’t missed this competition very often and despite the fact that our figure skating fandom has become rather mild over the years, we still enjoy the yearly tradition of visiting Oberstdorf for Nebelhorn Trophy. Of course the fact that Oberstdorf is a lovely place in the middle of absolutely awesome mountains doesn’t hurt either 😉
In the past years Nebelhorn Trophy always started in the morning and usually our favorite competition parts took place during the day, which made it sort of hard to combine watching figure skating with hiking. So we were very pleasantly surprised when we looked at the schedule for this year, the competition never started before 2pm and they finally put the men’s competition parts in the beginning, something we’d been hoping for for years (nothing against men’s skating, but in the past year it has become rather technical and focused on quad jumps and it’s just never been my favorite competition part to watch in the first place). This meant we’d have plenty of time for hiking and would still get to see most of the skating. I really hope they keep this time schedule (I also still wonder why the competition always started like 4 hours earlier for the last 49 years, this new schedule seems much more audience friendly too, since I don’t think casual tourist visitors will show up in the morning (unless it rains badly), when there’s so much other stuff to do in the mountains). Talking of audience, it seems the Olympic win of Aljona Savchenko and Bruno Massot had a big effect on attendance, since all the competition parts seemed to have double as many viewers as usually (it will be interesting to see whether this will slowly drop down to normal over the next few years…).
This year we’d arrived a day before the competition, so we could use the arrival day for getting some yummy cake and taking a small walk outside Oberstdorf.
Typical cow view outside Oberstdorf
On Thursday we had planned to only do a small hike through Trettachtal near Oberstdorf, we had planned to walk from Oberstdorf to Gerstruben and then directly back.
Hike through TrettachtalBeautiful mountain viewGerstruben
But since the weather was so beautiful we decided to walk a bit further towards „Spielmannsau“ and then back to Oberstdorf by the very small, but impressively blue lake „Christlessee“.
Christlessee
Overall this meant a hike from over 20 kilometers, but it was absolutely worth it!
Bring on the skating
Since we arrived a bit later than planned, we only saw the last group of the ladies short programs. I really enjoyed the competition, first of all it was a great opportunity to get to see the Olympic Champion Alina Zagitova. She skated to „Phantom of the Opera“ and of course was clearly the best of the competition (although I was not THAT crazy about the SP music, which was a bit overly dramatic). I also really liked Loena Hendrickx from Belgium, who has improved so massively over the last few years, what I especially like about her is that she’s both technically strong and powerful, yet also very artistic and expressive. Mariah Bell from the US also is a skater with a powerful yet expressive style. I liked both well enough that I could even forgive them for both choosing Celine Dion for their short program music 😉 Mai Mihara from Japan also had a lovely skate in her typical understated and elegant style. Overall I thought the ladies SP was very entertaining, despite nearly all of the music choices not fitting my musical taste.
I did not bring a camera lens suitable for skating, so all you get here is a placeholder smartphone photo 😉
I expected near to nothing from the Short Dance or Rhythm Dance (it seems to change names every year at the moment), since ice dancing has become rather boring and uninspired over the last couple of years and decades. Also the theme of the RD was „Tango Romantico“ which brought back memories of one of the most boring Compulsory Dances of the past. But luckily the variety of music that falls under Tango Romantico was a lot more varied and dynamic than I had feared. I have to say I enjoyed most of the programs, even though a lot of the teams still had some „early season“ problems (I think we saw 3 falls). My favorites were (as expected) Gilles and Poirier from Canada, but I also enjoyed the dances from Jennifer Urban and Benjamin Steffan, since the Tango theme seemed to fit their personality really well and from Koch & Nuechtern. Generally I thought the German dance teams looked quite good at Nebelhorn Trophy (even if I still hope that Joti Polizoakis also finds a new partner soon, the more competition the better ). Overall I enjoyed this rhythm dance more than any of the ice dancing at Worlds in Helsinki last year…
Unfortunately the last competition part of the evening, the Pairs SP was the weakest in my opinion, since many of the teams still seemed to struggle with their elements. Especially Knierim & Knierim seemed rather overburdened with the complexity and difficulty of their SP, so on top of problems with the jumps, their skating and transitions looked rather laboured. Hopefully they’ll be able to grow into the program and Aljona Savchenko as a coach won’t expect stuff from them that is beyond their abilities…still they managed to hold on to first place, since the rest of the field didn’t do better either. A rather positive surprise were Minerva Fabienne Hase & Norman Seegert, who seemed rather polished this early in the season and had a good skate after initially messing up their 3twist a bit. Also the Croatian team had a rather clean and nice skate, even if they of course were not as strong as the top teams overall. The only thing that was pretty much equality unwatchable from all the teams were the sbs spins, which apparently nobody manages to do in synch anymore…