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Sachbuch-Tipp: „Yoga-Sequencing“ von Nicole Bongartz

Heute möchte ich ein Sachbuch zu meiner Leidenschaft Yoga vorstellen: „Yoga-Sequencing“ von Nicole Bongartz. Das Buch richtet sich eigentlich primär an Yogalehrer:innen, die sich damit zum Thema „Aufbau einer Yoga-Stunde“ weiterbilden können, doch auch als Yoga-Ausübende kann man von dieser Literatur sicher profitieren, einerseits um seine eigene selbständige Heimpraxis zu vertiefen und andererseits um mehr Wissen darüber aufzubauen wie Yogastunden aufgebaut werden können und worauf dabei zu achten ist. 

Das Buch ist dabei sehr strukturiert aufgebaut und auch der Schreibstil ist auf den Punkt, gut verständlich und didaktisch sehr gelungen, ohne dass es irgendwo langwierig oder kompliziert wird, so dass sich Buch- obwohl es ein Fachbuch ist – sehr flüssig und unterhaltsam lesen lässt.

Das Buch beginnt mit einigen einführenden Kapiteln darüber was Sequencing überhaupt ist und lässt auch den philosophischen Hintergrund nicht zu kurz kommen. Dann wird erstmal das Thema Aufbau und Bestandteile einer Yoga-Stunde sehr detailliert inhaltlich beleuchtet, bevor es im folgenden Kapitel dann tatsächlich um Sequencing geht. Dabei werden erstmal verschiedene Schlüsselprinzipien und Aufbaumethoden vorgestellt, gefolgt von sehr ausführlichen Beispielen für  verschiedene Möglichkeiten des Sequencing (z.B. Sequencing nach Asana Kategorie, nach Chakren, Vayus und Bandhus, das Hinarbeiten auf eine Peak Position oder zu einem bestimmten Thema). Jedes Kapitel wird durch eine Beispiel Sequenz abgerundet, die grafisch durch Strichmännchen abgebildet wird und die man als Inspiration für eigene Yoga-Sequences nutzen kann, aber natürlich auch einfach mal selbst ausprobieren. Die Darstellung mit Strichmännchen hat mir dabei hervorragend gefallen, denn sie ist optisch ansprechend, eingängig und platzsparend.

Ich fand das Buch wirklich sehr gelungen, ich denke für alle Yoga-Lehrer:innen ist es ein hervorragendes Lehrbuch, aber auch etwas fortgeschrittene Yoga-Übende können dadurch viel für die eigene Praxis mitnehmen. Ich habe, da ich sehr viele verschiedene Online-Yoga-Klassen besuche (neben meiner Iyengar-Yoga Praxis im Studio) auch tatsächlich in meiner bisherigen Praxis fast alle der genannten Sequencing-Formen schonmal im Unterricht miterlebt, um so toller war es diese nochmal fachlich mit mehr Hintergrund aufbereitet zu bekommen. 

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Yoga-Tipp: „Tantra Yoga“ von Diana Sans

Heute möchte ich einmal ein Sachbuch vorstellen – „Tantra Yoga – Der Weg zum grossen Ja“ von Diana Sans – das sich mit einem meiner größten Hobbies beschäftigt, nämlich dem Yoga. 2020 ist für mich persönlich tatsächlich ein ganz besonders intensives Yoga-Jahr, auch wenn Corona Präsenzunterricht leider sehr erschwert hat. Seit Beginn der Pandemie konnte ich nur an 11 Präsenz-Stunden teilnehmen, was ich schon schade finde, denn erstens ist eine direkte Korrektur durch einen Lehrer zumindest gelegentlich wichtig und zweitens ist auch das Üben in der Gruppe etwas, das manchmal sehr bereichernd sein kann. Hoffen wir mal, dass kommendes Jahr schon wieder etwas mehr oder regelmäßiger möglich sein wird – Auch das Yez Yoga Festival in Stuttgart werde ich diesen Winter vermissen und hoffe mal auf Januar 2022!

Trotzdem hat Yoga natürlich auch den Vorteil, dass man es wirklich problemlos zuhause üben kann, außer einer Yogamatte (und optimalerweise vielleicht noch ein paar Hilfsmitteln) braucht man gar nichts und auch nicht viel Platz. Das perfekte Hobby für zuhause also und tatsächlich mache ich seit diesem Jahr 4x in der Woche 60 Minuten Online Yoga Klassen bei „Yoga International“. So habe ich sogar 2 Asanas im Selbststudium neu gelernt, den Kopfstand und die Krähe.

Das Üben ganz ohne Lehrer ist mir bisher aber noch nie so richtig gelungen, dafür fehlt mir immer etwas die Struktur oder auch die Ideen zum Aufbau. Deswegen fand ich das kleine Karten-Set „Tantra Yoga – Der Weg zum großen Ja“ von Diana Sans sehr interessant. Mit Tantra Yoga hatte ich bisher noch keine Berührungspunkte, der Deutsche denkt bei dem Begriff Tantra wohl gerne zuerst mal an Sex, weswegen auch gleich 2x im Begleitbuch und in der Einleitung darauf hingewiesen wird, dass es bei Tantra keineswegs um Sex geht, sondern es sich um ein spirituelles Lehr- und Praxissystem handelt, das im indischen Mittelalter seine Blüte erlebte.

Das Set kommt im handlichen DIN A 5 Format daher und ist edel in weiß und gold aufgemacht. Es besteht aus einem Begleitbüchlein, dass eine kurze Einführung in die Tantra Philosophie bietet (natürlich aufgrund des Umfangs wirklich nur sehr verkürzt, die Autorin hat auch noch ein Buch über Tantra geschrieben, namens „Der Weg zum grossen Ja“, ich könnte mir durchaus vorstellen, das auch noch zu lesen) , einige einführende Worte zu Yoga enthält und erläutert wie das Karten-Set zu benutzen ist. Außerdem enthält es für jede Übungskarte eine Beschreibung. Die Karten sind in 3 Kategorien eingeteilt, „Impuls“, „Reflexion“ und „Übung“. Für eine Praxiseinheit zieht man blind zum Beispiel je 1 Karte aus den Kategorien „Impuls“ und „Reflexion“ und 3-6 aus der Kategorie „Übung“. Die Inhalte sind eigentlich recht selbsterklärend, die Impulskarten enthalten wirklich „Impulse“ also Denkanregungen. Die Reflexionskarten haben ebenso spirituelle Schwerpunkte, aber mit konkreten Aufgaben zum Beispiel zum Thema Achtsamkeit, die man z.b. durch Niederschreiben in ein Tagebuch gestalten kann. Und die „Übung“ Karten enthalten praktische Yoga-Asanas, die man dann in eine sinnvolle Reihenfolge bringen und ausführen soll. Der Fokus der Ausführung ist dabei oft etwas spielerischer, kreativer oder spiritueller als in der üblichen Asana-Praxis in anderen Yoga-Stilen. Zusätzlich zu den Übungskarten enthält das Buch als Warmup noch eine tantrische Variante des Sonnengrußes und einen Link zu 3 geführten Audio-Meditationen.

Mein erster Versuch mit einer solchen gezogenen (ist sicher etwas an Tarot angelehnt) Yoga-Session waren gleich sehr gut und hat mir viel Spaß gemacht, die Sitzung dauerte ca. 30 Minuten was sich also super als Tag in den Start nutzen lässt. Ich hab mir schon fest vorgenommen, das Set einmal fest in der Woche zu benutzen.

Empfehlen würde ich das Set jedem der schon etwas Yoga-Praxis-Erfahrung hat. Für blutige Anfänger ist es denke ich nicht geeignet, denn erstens sind manche der Asanas durchaus fortgeschritten (in meinem ersten Versuch war gleich die Krähe dabei) und zweitens werden sie natürlich nur kurz erklärt und es sind auch nicht bei allen Zeichnungen dabei, ganz ohne Vorkenntnisse stelle ich mir eine gesunde Praxis schwer möglich vor. Außerdem sollte man auch schon Kenntnisse zum Sinnvollen Aufbau einer Yoga-Einheit haben, damit man die gezogenen Karten in eine körperlich sinnvolle Reihenfolge bringt. Für Yoga-Erfahrene aber ein tolles Set für eine spielerisch, sinnvolle und inspierende Selbst-Praxis.

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Yez Yoga Festival in Stuttgart – Ein Tag voller Yoga

Heute geht es zur Abwechslung mal wieder nicht um Bücher. Denn ich möchte von einem tollen (noch relativen neuen) Event für Yogafreunde in Stuttgart erzählen, dem Yez Yoga Festival. Das Yoga Festival fand dieses Jahr schon zum 2. Mal statt und wird organisiert von dem Fußballer und Ex-Bundesliga-Spieler Timo Hildebrand, sowie dem Stuttgarter Yoga-Studio Yoga13. Zusammen mit einer guten Freundin war ich schon letztes Jahr bei der Premiere dabei und absolut begeistert, aber vielleicht damals zu erschöpft um darüber zu berichten? 😉 Keine Ahnung, aber dieses Jahr möchte ich die Gelegenheit auf jeden Fall nützen etwas detaillierter über das Festival zu schreiben.

Es dauert 2 Tage und findet in der Carl-Benz-Arena in Stuttgart statt (direkt neben dem Fußball-Stadion). Wir hatten uns sowohl letztes Jahr als auch dieses Jahr für ein Tagesticket für den Samstag entschieden. Der Yoga-Samstag geht dabei von 9:00 bis 20:00 und es werden jeweils Einheiten in 2 unterschiedlichen Spaces angeboten, einmal 8 teilweise sehr unterschiedliche Yoga-Sessions im großen Main Space und dazu noch kleinere Workshops (zum Beispiel zum Thema Blackroll, therapeutisches Yoga für den Rücken oder Faszientraining) in kleinem Blackroll Space. Dazu gibt es noch einen Shop- und Ausstellungsbereich mit Ständen von den zahlreichen Sponsoren (auch Shopping technisch wäre also Einiges geboten, allerdings bin ich Yoga-mäßig sehr gut ausgerüstet) , sowie einen Catering Bereich mit sehr sehr leckeren ausschließlich veganen Leckereien und Mittagsgerichten (wir entschieden uns für eine gebackene Süßkartoffel, mit Chutney, Linsen und Salat, eine sehr gute Entscheidung).

Von der Atmosphäre her muss man sich sicher etwas umstellen, wenn man in Kursen kleine ruhige Yoga-Klassen gewohnt ist oder zuhause praktiziert. Denn auf dem Main Floor reihen sich hunderte Matten neben und hintereinander und auch die Umgebungsgeräusche sind recht vielfältig (so ist z.B. der Ausstellungsbereich und der kleine Space nur mit einem Vorhang vom Main Space getrennt, so dass man hört wenn dort parallel Veranstaltungen stattfinden oder Menschen laut reden und lachen). Allerdings muss ich sagen, dass das erstens wohl dem typischen Yoga in Indien deutlich näher kommt als das „verwestlichte Feelgood-Entspannungs-Yoga“, das hier so weit verbreitet ist und zweitens, dass ich mich irgendwie in so einer Menschenmenge tatsächlich teilweise besser auf mich selbst fokussieren konnte als zuhause oder in einer ganz ruhigen Umgebung, wo jedes kleines Geräusch um so mehr auffällt. Ein tolles Erlebnis und spätestens bei Mantras oder kurzes Chants wird das Gruppenerlebnis definitiv um so eindrucksvoller.

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Eröffnungsrede von Timo Hildebrand mit dem Yez Yoga Orga Team

Wie auch letztes Jahr nahmen wir ausschließlich an den Sessions im Main Space teil.Von den 8 angebotenen Yoga-Klassen haben wir auch dieses Jahr wieder 6 Stück „geschafft“, was eine zusammengerechneten Netto-Yoga-Zeit von 6:45 h ergab. Im letzten Jahr hatten wir es genauso gemacht und ich muss sagen, dass ich danach wirklich ziemlich erschöpft war. Dieses Jahr fielen mir die 6 Sessions im Vergleich geradezu leicht (obwohl auch wieder 2 sehr anspruchsvolle und sportliche dabei waren). Dabei denke ich, dass 2 Faktoren zusammen kamen: erstens bin ich tatsächlich schon deutlich fitter und geübter (letztes Jahr fielen mir einige Übungen wie Side-Planks und dynamische Übergänge mit vielen Chaturangas noch sehr schwer, dieses Jahr war ich da fast schon im Flow), zweitens war finde ich das Programm für den Samstag auch noch ein bisschen „cleverer“ aufgebaut. Letztes Jahr kamen fast alle anstrengenden Stile und Sessions am Stück und erst ganz am Ende ruhigere Stile wie Yin Yoga. Diesmal startete das Festival mit 3 kraftvollen Sessions, gefolgt von 2 ruhigeren bzw. alternativen, um dann am Ende nochmal Aktivität aufzunehmen. Ich denke, so kann der Körper zwischendrin auch besser regenerieren. Jedenfalls hätte ich denke ich dieses Jahr auch alle 8 Sessions am Samstag geschafft, allerdings wollten wir in Ruhe Mittagessen und die letzte Session ließen wir dann auch aus, um ums nicht ganz so spät auf den Heimweg zu machen.

Die Yoga-Stile waren dabei wieder abwechslungsreich und gut gemischt. Der Morgen begann mit einer langsamen klassischen Vinyasa Einheit mit Susanne Klingenstein aus Stuttgart zum Aufwärmen, gerade richtig um den Körper auf Betriebstemperatur zu kriegen 😉

Danach folgte das für mich erste große Highlight, die Jivamukti Session mit Gabriele Bozic aus München. Jivamukti Yoga habe ich erst wenige Male gemacht, ist aber ein relativ moderner Stil der definitiv sehr viel Spaß bereitet und durch die Kombination mit teilweise sehr mitreissender Musik unglaublich viel Energie im Körper erzeugt. Irgendwie fühlt man sich egal wie anstrengend es ist, hinterher kraftvoller als vorher. Außerdem hat Gabriela eine sehr charmante und humorvolle Art, die unheimlich motiviert.

Die Anusara Session mit Kat Swenson war herausfordernd und mit sehr klaren Anweisungen angesagt, die für diesen Yoga Stil, der sehr auf korrekte Ausführung und Ausrichtung bedacht ist, typisch und passend sind. Ich fand den Kontrast zwischen der sehr spielerischen Vermittlungsform von Gabriele Bozic und der etwas „autoritär“ (im positiven Sinne) wirkenden Kat Swenson etwas amüsant, so direkt hintereinander.

Nach der Mittagspause kam die für uns „experimentellste“ Stunde, nämlich eine Budokon Einheit mit Carola Fassl aus Wien. Dabei handelt es sich um eine interessante Mischung aus Bewegungen, die z.B. aus dem Kampfsport, aus Contemporary Dance und Animal Movements stammt und komplett im freien Raum ohne Matten stattfand. Mir hat es sehr gut gefallen, da man gezwungen war sich etwas aus seiner Komfortzone raus zu bewegen. Grad für introvertierte Menschen immer eine gute Sache! Außerdem würde ich mich generell gerne auch mehr mit Tanz beschäftigen.

Die nächste Klasse war wieder ein herausforderndes Highlight, eine weitere Jivamukti Stunde, diesmal mit Tobias Holzinger von Yoga13 . Diese Stunde verband wieder perfekt Humor, Musik, Chants, wirklich anstrengende Asanas und eine sehr kreative Session-Gestaltung.

Zum Abschluss gab es dann wieder komplettes Yoga-Neuland für mich: „Therapeutisches Fliegen“ mit Afia Joy Adu-Sanyah aus Frankfurt. Therapeuthisches Fliegen ist eine Art des Paar-Yogas, das auf den ersten Blick dem Acro-Yoga ähnelt, aber so wie ich verstanden habe eher einen therapeutischen Fokus in der Auswirkung der Übungen hat. Meiner Freundin und mir war es fürs erste Mal definitiv schon akrobatisch genug 😉 Die Übung, die wir in der Einheit gezeigt bekamen und dann auch selbst ausprobieren durften, war diese hier: https://www.instagram.com/p/BYsagFylarN/

Da wir es etwas anspruchsvoll fanden, das gleich als 2 komplette Anfänger zusammen zu probieren, waren wir froh, dass wir als dritte Partnerin eine schon etwas erfahrenere Yoga-Schülerin ins Team holen konnten, die die Übung schonmal gemacht hatte. So klappte es dann tatsächlich besser als wir erwartet hatten und war ein spannendes Erlebnis! Etwas schade war lediglich, dass die Session mit einer Länge von 45 Minuten etwas knapp bemessen war.

Danach begaben wir uns hochzufrieden und voller toller Anregungen für die eigene Yoga-Praxis auf dem Heimweg! Ich kann das Festival allen yoga-begeisternten (mit mindestens guten Grundkenntnissen in einer gängigen Yoga-Richtung) nur empfehlen. Falls es in eine 3. Runde geht, bin ich auf jeden Fall wieder dabei.

 

Allgemein, yoga

Yoga-DVD: „Fluid Yoga“ von Klaus Busch & Tülin Sensan

Heute möchte ich gerne eine außergewöhnliche Yoga-DVD vorstellen, die mir freundlicherweise von Klaus Busch von Fluid Yoga & GetFluid aus Bremen als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde.

Ich war recht gespannt auf die DVD, da die Yoga Richtung „Fluid Yoga“ sich laut Trailer und Beschreibung doch etwas von den mir bekannteren Richtungen unterscheidet (ich mache im Kurs Iyengar Yoga habe zusätzlich schon einige Erfahrungen mit Stilen wie Vinyasa, Anusara und Jivamukti gesammelt). Allerdings muss man sofern man schon etwas Hatha Yoga Erfahrung hat keine Sorge haben, dass das Fluid Yoga sich zu sehr von den bekannteren Richtungen unterscheidet. Wenn ich es beschreiben müsste, würde ich sagen, dass es vergleichbar mit einer sehr sehr ruhigen Version von Vinyasa Yoga ist. Die Übungen werden zwar dynamisch ausgeführt, allerdings quasi in Zeitlupe und mit sehr sehr viel Fokus auf Details und Mikrobewegungen.

Auf der DVD gibt es eine kurze Einleitung, die sehr schön und stimmungsvoll gefilmt ist (hinterlegt mit schönen herbstlichen Naturaufnahmen) und in der die Hintergründe und Intention der DVD kurz erklärt werden. Man merkt dabei, dass auch sehr viel Wert darauf gelegt wurde eine besonders ästhetische DVD zu erstellen.

Der Praxisteil besteht aus 5 Übungsreihen und einer Tiefenentspannung. Die Yoga-Sequenzen sind in sehr reduziertem Rahmen gefilmt, mit voller Konzentration auf den Lehrer. Die Anweisungen weichen von „typischen“ Ansagen (z.B. aus dem Vinyasa Yoga) etwas ab, sind aber gut verständlich und auch recht intuitiv, so dass ich persönlich ohne größere Schwierigkeiten direkt damit zurecht kam. Allerdings wird nicht jede auszuführende Bewegung genau angesagt, so dass es nützlich sein kann, sich die Yoga-Übungsreihen vor dem Mitüben einmal anzuschauen.

Die einzelnen Module möchte ich hier kurz im Detail vorstellen:

  • Sonnengruß: eine ca. 14-minütige Interpretation eines Sonnengrußes bei der jede Seite je einmal sehr detailliert und präzise durchlaufen wird. Die Sequenz ist eher einfach und damit am Ehesten auch für komplette Einsteiger geeignet, vorausgesetzt man schaut sich die Sequenz vorher in Ruhe an.
  • Halbmond: eine kurze 7-minütige Einheit rund um den Halbmond, mit Dreiecksvarianten, dem klassischen Halbmond und einer seitlichen Halbmond Dehnung. Bei dieser Übungsreihe empfiehlt es sich auf jeden Fall die kurze Sequenz einmal komplett anzuschauen, bevor man sie selbst mitmacht, da nicht auf beiden Seiten alles detailliert angesagt wird und es im Dreieck nicht möglich ist, gleichzeitig auf den Bildschirm zu sehen. Ich habe direkt mitgemacht und dafür aber alles gleich 2x wiederholt. Fasziniert war ich davon wie stark meine Beweglichkeit sich durch/während dieser kurzen Sequenz verbesserte
  • Mondgruß: Der Mondgruß ist eine Reihe, die komplett im Sitzen und Liegen ausgeführt wird, aber gleichzeitig die vermutlich anspruchsvolle Sequenz, denn es handelt sich um eine 15-minütige Mischung aus Vorbeuge und Boot gefolgt von diversen Pflug und Schulterstand Variationen. Gerade wenn man den Pflug oder den klassischen Schulterstand noch nicht zu 100% beherrscht, sollte man mit dieser Reihe vorsichtig sein. Ich fand sie aber mit am Interessantesten, da ich Pflug und Krähe noch nie auf so eine dynamische und spielerische Art und Weise ausgeführt habe. Ich denke, das ist eine Sequenz mit der man sich immer wieder beschäftigen kann. Außerdem werden die Bauchmuskeln sehr gut beansprucht. Auch hier empfehle ich die Sequenz zuerst anzuschauen.
  • Vorwärtsbeugen: Eine ca. 12 minütige Sequenz aus mehreren Vorwärtsbeuge- Variationen im Sitzen inkl. gedrehter Varianten. Das ist eine Sequenz, die für mich persönlich herausfordernd ist, da meine Dehnfähigkeit in Vorwärtsbeugen nicht gerade überragend ist, aber auch hier war ich wieder extrem überrascht, wie sehr sich das innerhalb kürzester Zeit verbesserte, so einen starken Effekt in so kurzer Zeit hatte ich bisher weder in statischen Iyengar Yoga Stunden noch in dynamischen Vinyasa Einheiten. Die Methode die Asanas durch kleine und langsame vibrationsartige Bewegungen auszuführen scheint also wirklich nochmal eine besondere Wirkung auf den Körper zu haben.
  • Liegende Bäume: Wie der Name schon verspricht, handelt es sich hier um eine Sequenz (ebenfalls knapp 15 Minuten), die komplett im Liegen ausgeführt wird und diverse (auch gedrehte) Baum-Varianten und Bein-Dehnungen erhält. Wer keine besonders gute Beweglichkeit in der Hüfte und in den Beinrückseiten hat, sollte für diese Sequenz einen Yoga-Gurt bereitlegen.
  • Tiefenentspannung: eine klassische 12-minütige Tiefenentspannung (beginnend vom Kopf bis zu den Füßen angeleitet), die mir zu Abrundung der DVD sehr gut gefallen hat.

Zusätzlich enthält die DVD ein Lexikon (Liste der Asanas in den einzelnen Übungsreihen) . Alle Texte und Ansagen können wahlweise in Deutsch oder Englisch abgespielt werden. Musikalisch untermalt sind die Videosequenzen mit Gitarrenklängen.

Insgesamt hat mir die Yoga-DVD sehr gut gefallen, die einzelnen Übungsreihen sind durchdacht und abwechslungsreich und auch wenn es kein körperlich extrem forderndes Yoga ist, wirken die Asanas durch die langsamen Mikrobewegungen sehr intensiv und erhöhen Körpergefühl und Beweglichkeit auf sehr effektive Art und Weise. Ich hatte bisher noch nicht die Zeit alle Übungsreihen direkt hintereinander auf einmal zu üben, stelle mir das aber sehr intensiv vor und freue mich darauf, das demnächst einmal auszuprobieren.

Empfehlen würde ich die DVD für jeden außer für komplette Neueinsteiger ins Yoga, da man die einzelnen Asanas aus meiner Sicht erstmal unter Anleitung kennen lernen sollte, um Fehler in der Ausführung zu vermeiden (davon Yoga ausschließlich im Selbststudium zu lernen halte ich sowieso nichts, da ich das Risiko sich Fehler anzugewöhnen oder sich sogar zu schaden für zu hoch halte). Für fortgeschrittene Anfänger oder Fortgeschrittene ist sie aber auf jeden Fall zu empfehlen und vor allem für jeden, der einmal eine neue Sicht auf für ihn bekannte Yoga-Asanas und einen etwas anderen Stil  kennen lernen möchte. Für mich war der größte Aha-Effekt bei dieser Yoga-Richtung wie sehr man seine Dehnfähigkeit und Beweglichkeit mit so kurzen ruhigen Einheiten verbessern kann, außerdem mochte ich die ruhige fast meditative Atmosphäre der DVD total gerne, die auch dazu führt, dass man sich ganz wunderbar konzentriert darin vertiefen kann.

Weitere detaillierte Informationen zur DVD und zu den Übungsreihen, sowie ein FAQ, findet man auch auf der zugehörigen Internetseite http://www.fluid-yoga.de

 

 

Fitness

Yoga DVD Rezension – Yogamour Reihe – #1

Heute möchte ich mal wieder eine DVD aus meiner Yoga Praxis vorstellen, nämlich aus der DVD Reihe von Yogamour. Yogamour ist eine Online-Plattform für Yoga-Workout-Videos auf der man sehr viele (eher kurze) dynamische Yoga-Einheiten umsonst abspielen kann. Diese sind sehr nett für zwischendurch, wenn man keine Zeit für längere Workouts hat, allerdings finde ich generell 20 Minuten für diese sehr dynamischen Yoga Einheiten fast zu kurz, weswegen ich mir auch die 6 bisher erschienenen Kauf-DVDs von Yogamour zugelegt habe. Wem DVDs generell schon zu „altmodisch“ sind der kann diese Yoga-Workouts übrigens alternativ auch kostenpflichtig auf der Homepage von Yogamour runterladen, dann sind sie auch etwas günstiger als auf DVD.

Bei dem Yogamour Yoga-Stil handelt es sich um ein sehr dynamisches kraftvolles Yoga, der auch in der Regel eher anspruchsvoll ist, weswegen ich die ganze Plattform eher für erfahrene Yoga-Übende empfehlen würde, man sollte am Besten schon mit den technischen Grundlagen und mit den bekanntesten Hatha-Yoga-Asanas vertraut sein, damit man erstens eine Chance hat die dynamischen Sequenzen überhaupt direkt mitmachen zu können und um bei der dynamischen Ausübung keine technischen Fehler zu machen, die gesundheitsschädlich sein könnten. Eine gute Grundsportlichkeit (sowohl was Kraft als auch Ausdauer angeht) ist auch empfehlenswert.

Bisher sind auf Yogamour 6 DVDs erschienen, heute möchte ich die erste davon kurz vorstellen.

Yogamour 1 – Yogamour featuring Yam Yoga – bietet laut Beschreibung „70 Minuten Vinyasa Yoga für Fortgeschrittene und alle, die es werden wollen“

Hier würde ich das „für Fortgeschrittene“ auf jeden Fall dick unterschreiben (und jedem Anfänger dringend davon abraten sein Glück mit der DVD zu versuchen 😉 ). Diese 70 Minuten Einheit hat es nämlich durchaus in sich, die ersten 30 Minuten sind eine sehr intensive schnelle dynamische Sequenz bei der man ins Schwitzen kommt. Da alles sehr schnell angesagt wird, zudem oftmals nur mit den Sanskrit Begriffen, muss man eigentlich wirklich alle Asanas und Abfolgen schon gut kennen, um direkt mitmachen zu können. Vor allem weil auch kaum Möglichkeit besteht auf den Bildschirm zu gucken, da man bei vielen Asanas auf den Boden guckt. In den zweiten 30 Minuten wird die Sequenz etwas statischer und kraftbetonter, es sind auch einige wirklich anspruchsvolle Übungen dabei (Krähe und Kopfstand), die ich zum Beispiel selbst noch nicht beherrsche (für einige der schwierigen Übungen werden aber Alternativen angeboten und man kann ja auch jederzeit Vorübungen zu den schweren Asanas machen). Abgerundet wird die Übungsfolge mit einer klassischen 10-minütigen Endentspannung.

Diese DVD ist also etwas für jeden der eine anstrengende und dynamische Yoga Einheit machen möchte, bei der er gefordert wird und in der fast jede der bekannten Yoga-Stellungen vorkommt, so dass der ganze Körper beansprucht wird. Ich selbst bin mit dieser DVD bei der ersten Ausführung noch bei einigen Asanas an meine Grenzen gekommen, von der Kraft her hatte ich keine Probleme, aber für einige Asanas fehlte mir noch etwas die Beweglichkeit und auch von der Balance her waren einige Asanas anspruchsvoll.

Von der Anleitung finde ich die DVD gelungen, da die Yoga-Einheit am Anfang so dynamisch ist, redet Bärbel Miessner (die Lehrerin) natürlich auch sehr schnell und viel, daran gewöhnt man sich aber schnell, inhaltlich ist die Anleitung sehr gelungen und auch die Stimme ist angenehm. Ich habe die DVD beim ersten Ausführen mit Hintergrundmusik abgespielt, die fand ich anfangs etwas dudelnd, man kann die DVD aber auch alternativ ohne Musik abspielen. Auch die Möglichkeit eine englische Sprachspur auszuwählen (auch jeweils mit oder ohne Hintergrundmusik) besteht. Von der gesamten Aufmachung ist die DVD professionell produziert, aber ohne viel Schnickschnack, im Gesamtbild sehr ansprechend.

Zusätzlich gibt es auf der DVD noch zwei kurze Yoga-Sequenzen als Bonus:

  • „utthiva parshvakonasana“ – eine 15-minütige Sequenz, mit einem kurzen Sonnengruß, Kriegersequenzen, Drehsitz und Schulterbrücke, die sehr angenehm zu üben ist für zwischendurch und von der Schwierigkeit auch für fortgeschrittene Anfänger machbar ist
  • „Sun Salutation Pro“ – eine 10-minütige Sonnengruß Sequenz für Fortgeschrittene, die laut Kommentar auch gut als Aufwärmsequenz für andere Yogamour-Kurzeinheiten geeignet ist. Hat mir gut gefallen, kurz und knackig.

 

 

Allgemein, Fitness

DVD Rezension: Yoga für eine starke Mitte – Ursula Karven

Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Fan von Promi-Fitness DVDs, aber ich bin Tchibo Gelegenheitskäufer (das heißt immer wenn ich beim Edeka am Tchibo Regal vorbei komme und mich was interessiert, nehm ich das mit, meist aus dem Bereich Fitness und Fitnessbekleidung).

Die DVD „Yoga für eine starke Mitte“ mit Ursula Karven enthält 5 kurze Yoga-Sequenzen von ca. 20 Minuten, ist also von Dauer und Intensität eher übersichtlich gehalten. Mir kam das aber gerade recht, da ich unter der Woche abends nach der Arbeit selten Zeit für längere Yoga-Workouts habe und deswegen solche kurzen Workouts für den Alltag gut geeignet finde.

Die Yoga-Einheiten sind eher dynamisch gehalten, es handelt sich um  eher  fließende Abfolgen und nicht um kraftbetonte statische Asanas (beides hat seine Vor- und Nachteile, je nach Schwerpunkt den man setzen will). Die 5 Sequenzen sind inhaltlich:

  • „Atemflow“
  • „Twists/Drehhaltungen“
  • „Stützhaltungen“
  • „Rückbeugen“
  • „Pilates-Core-Basistraining“

Die 4 Yoga-Sequenzen haben mir gut gefallen, vor allem die Sequenz „Stützhaltungen“. Die Vinyasas (dynamische fließende Yoga-Sequenzen) werden Schritt für Schritt erarbeitet, von einfach zu schwerer werden die Bewegungsflüsse schrittweise aufgebaut und sind sehr angenehm, genau das richtige nach einem langen Büroarbeitstag. Die Ausführung von Ursula Karven finde ich gut, auch wenn sie keine Yoga-Trainerin ist, sind mir keine Fehler in ihrer Ausführung aufgefallen und man sieht, dass sie jahrelange Yoga-Erfahrung hat. Auch wird die Atmung auf diesen Yoga-DVDs gut angeleitet, das ist bei vielen anderen Yoga-DVDs nicht unbedingt so, ist aber finde ich grad bei dynamischen Yoga Sequenzen recht wichtig. Für mich mit relativ viel Yoga-Praxis und Fitness-Erfahrung sind die Sequenzen recht einfach und in der Kürze auch eher „Wellness“ zur Lösung von Verspannungen. Für Anfänger sind sie aber sicher durchaus fordernd. Ich denke sie sind z.B. auch gut als kurze Aufwärmprogramme für Reiter geeignet.

Was ich wie immer bei solchen DVDs als problematisch ansehe ist, dass man eigentlich nur so richtig etwas davon hat, wenn man schon mindestens fortgeschrittener Yoga-Anfänger ist und die ganzen Asanas schon kennt und technisch gut kann. Dann kann man nämlich direkt loslegen und mitmachen. Yoga von so einer DVD zu lernen halte ich generell für schwierig, da zu wenig zur technischen Ausführung der Übungen und zu möglichen Fehlern erklärt wird (das ist während so eines Vinyasas auch kaum möglich, wenn dann müsste man vorher die einzelnen Asanas nochmal extra anleiten) und weil man meistens nicht gleichzeitig auf den TV schauen und die Übungen ausführen kann (bei vielen Asanas schaut man ja zum Beispiel während der Ausführung auf den Boden). Bei dynamischen Vinyasas ist das noch schwieriger als bei statischeren Asanas. Ich denke Yoga lernen von so einer DVD kann man bestenfalls wenn man sich die Sequenzen vor dem Üben ein paar Mal anschaut (ich persönlich habe auf so etwas aber in der Regel keine große Lust). Ich persönlich würde jedem der Interesse an Yoga hat den Besuch von mindestens ein paar Grundkursen empfehlen, bevor es ans Üben alleine zu Hause geht. Wenn man dann eine solide Basis hat, kann man auch gut mit DVDs üben. Ausnahme: man ist sowieso schon sehr sportlich/fit und kennt die technische Ausführung von ähnlichen Sportarten (grade im Krafttraining mit eigenem Körpergewicht werden sehr viele Übungen aus dem Yoga auch verwendet).

Apropos „Sportart“: diese Yoga-DVD ist für mich eine reine Körperübungs-DVDs und hat mit anderen (geistigen) Aspekten von Yoga nichts zu tun (ich persönlich finde das aber nicht schlimm, ist ja immer die Frage was man aktuell will).

Die Pilates Core Einheit am Ende hat mir auch ganz gut gefallen, allerdings muss ich sagen, dass sich mir das Thema „Pilates“ an sich noch nicht erschlossen hat (ich weiß einfach zu wenig darüber, was das jetzt genau ausmacht im Vergleich zu anderen Trainingsmethoden und die Pilates Workouts, die ich bisher mitgemacht habe fand ich immer deutlich sanfter und einfacher als Yoga, deswegen kann ich den Hype den es vor ein paar Jahren um Pilates gab nicht so recht nachvollziehen). Ich kannte jede Einzelne der Übungen in diesem Pilates Workout entweder schon vom Yoga oder aus dem normalen Fitness-Krafttraining. Für mich handelt es sich bei der Sequenz auf dieser DVD eigentlich um ein moderates Bauchmuskel- und Core-Training für Zwischendurch.

Zur Atmosphäre: die DVD ist in Schweden aufgenommen, am Wasser, und erweckt eine angenehme Atmosphäre ohne allzu „stylisch“ rüberzukommen. Diese typischen „Yoga am Strand im Urlaubsparadies mit Meeresrauschen“ Lifestyle-Szenerien mancher Yoga-DVDs finde ich inzwischen etwas ausgelutscht, von dem her fand ich das eine gelungene Ausnahme (bloß die im Hintergrund gelegentlich vorbeifahrenden Schiffe/Boote fand ich teilweise kurz ablenkend).

Ich würde diese DVD generell für jeden empfehlen, der kurze harmonische angenehme dynamische Yoga-Workouts für den Alltag sucht. Ich werde mit dieser DVD als Abwechslung zu meinen längeren Yoga-DVDs sicher öfters üben und finde sie insgesamt wirklich gut gelungen.

 

 

Fitness

DVD-Rezension: YOGABASICS Grundkurs – 10 Stunden Yoga für Anfänger

Heute möchte ich mal eine DVD aus meinem Fitness-Programm vorstellen. Ich mache schon seit einigen Jahren Yoga, bis vor einem Jahr meist 1x wöchentlich einen Yoga-Kurs (davon die meisten Jahre als ich beruflich in München unterwegs war in dem wirklich hervorragenden „Yoga Institut München“). Seit ca. einem Jahr bin ich auch Zeitgründen dazu übergegangen eher zuhause zu üben und habe mir dafür einige Yoga-DVDs zugelegt, eine Reihe davon möchte ich heute vorstellen und zwar das „Anfänger“ Modul der YOGABASICS Reihe von Silvio Fritzsche (http://www.yogabasics.de/).

Der YOGABASICS Grundkurs besteht aus 5 DVDs mit insgesamt 10 Yoga-Einheiten á 60 Minuten, außerdem gibt es vor jeder Yoga-Einheit eine kurze theoretische Einführung. Vom Preis-Leistungsverhältnis (die DVDs kosten 39,90) finde ich das fast unschlagbar, denn sonst zahlt man gerne mal 15 – 20 Euro für eine DVD mit einem einzelnen Yoga- oder Fitness-Workout.  Jede der 10 Einheiten hat einen anderen Schwerpunkt z.B. beschäftigt sich die erste Einheit mit dem Thema „Standhaltungen“, die zweite Einheit mit „Vorbeugen“ und so werden alle wichtigen Arten von Yoga-Asanas tiefgehend behandelt. Am Anfang war ich etwas skeptisch über diese Einteilung, weil ich mich gefragt habe, ob es nicht zu einseitig oder anstrengend sein könnte 60 Minuten am Stück ähnliche Arten von Yoga-Übungen auszuführen. Aber die Yoga-Stunden sind sehr gut aufgebaut und auch wenn jede Einheit einen Schwerpunkt hat, werden genug ausgleichende Übungen integriert, so dass jede Stunde inhaltlich ausgewogen ist.

Von der Präsentation her ist die Reihe eher schlicht, ein normales Yoga-Studio (kein hipper Strand mit Chillout Musik in Thailand oder so 😉 ), Silvio Fritzsche, der die Übungen zeigt und anleitet und eine junge Frau, die die Übungen ausführt. Dabei ist positiv hervorzuheben, dass die Übende die Übungen zwar gut ausführt und Yoga-Erfahrung hat, aber es sich offensichtlich nicht um einen Profi handelt, sondern um eine ganz normale Schülerin mit Stärken und Schwächen. Ein paar kleine Schwächen gibt es in der Präsentation gelegentlich, so verwechselt Silvio Fritzsche bei den Ansagen gelegentlich mal links und rechts, was mich aber nicht besonders gestört hat. Außerdem ist anzumerken, dass Silvio Fritzsche aus Sachsen stammt und einen relativ stark ausgeprägten Dialekt hat, was für Menschen aus anderen Gegenden eventuell ein ästhetisches Problem darstellen kann (ich weiß, dass ich als Schwabe in der Hinsicht eigentlich nichts sagen darf 😀 ). Davon abgesehen finde ich Aufbau und Didaktik dieser Yoga-Reihe praktisch perfekt, besonders positiv hervorzuheben ist auch, dass der Fokus eindeutig auf der technisch korrekten und gesundheitlich unbedenklichen Ausführung der Übungen liegt und nicht auf irgendwelchen Verrenkungen. Im Fokus dieser Reihe liegen die Körper-Übungen, auf Atemtechnik und Meditationstechniken wird zumindest in dieser Reihe noch nicht eingegangen (es gibt aber natürlich wie üblich eine Endentspannung), es gibt aber seit einiger Zeit einen Aufbaukurs, der mehr in diese Richtung geht, den habe ich aber noch nicht.

Was ich aus eigener Erfahrung etwas zweifelhaft finde ist die Eignung dieser Yoga-DVDs für blutige Yoga-Anfänger oder Leute, die noch keine besonders ausgeprägte Grund-Fitness haben, den ich fand diese DVDs beim ersten Üben wirklich sehr anstrengend und auch vom Yoga her schon sehr anspruchsvoll. Der Grund hierfür ist vermutlich, dass es sich für mein Empfinden um eher kraftbetontes Yoga mit längeren statischen Halteübungen handelt und die Einheiten mit 60 Minuten auch recht lang sind und sich meist recht intensiv mit einer bestimmten Übungsthematik beschäftigen. Ich habe in der Vergangenheit meist ein etwas sanfteres Yoga geübt, dass außerdem mehr dynamische Yoga-Flows beeinhaltete (was ich deutlich weniger anstrengend finde). Deswegen fand ich die Reihe beim ersten Durchüben jedenfalls extrem anstrengend und ich war öfters mal an einem Punkt, wo ich dachte, ich sterbe gleich ab 😉 Im letzten halben Jahr habe ich vermehrt Fitnesstraining im Kraft-Ausdauerbereich gemacht und beim 2. Üben der DVD-Reihe finde ich sie nun nicht mehr ganz so anstrengend, aber immer noch gut fordernd und eindeutig anstrengender als z.B. die als „Fortgeschritten“ eingeordneten Workouts bei meinem Online-Fitness-Center.

Deswegen würde ich diese DVDs eher für im Yoga Bereich mindestens fortgeschrittene Anfänger empfehlen oder alternativ für Yoga-Anfänger, die aus anderen Sportbereichen eine hohe Grundfitness und ein gutes Körpergefühl mitbringen. Für wirkliche Anfänger oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen würde ich zum Einstieg einen „richtigen“ Anfänger-Yoga-Kurs in einem Yoga-Studio empfehlen (ich halte sowieso generell wenig davon sich neue Sportarten komplett über DVDs oder Bücher selbst beizubringen, weil das Risiko gesundheitsschädliche Fehler bei der Ausführung einzugehen meines Erachtens einfach zu hoch ist), bei dem ein Lehrer vor Ort Fehler korrigieren kann. Wenn man dann 1-2 Jahre Yoga-Erfahrung hat, sind diese DVDs dann sicher genau das Richtige. Davon abgesehen finde ich diese DVD-Reihe aber absolut empfehlenswert, wenn man eine fundierte und ausführliche DVD-Reihe sucht, die den Fokus Körperübungen hat.