Bücher

Buchtipps zum Osterfest – Lustig und nachdenklich

Diesen Monat war ich eine Woche im Urlaub, weswegen ich eine leichte Urlaubslektüre für unterwegs gebraucht habe. Was würde sich dafür mehr anbieten als ein „Bilderreisetagebuch“ von Deutschlands Comedy Star Martina Hill? Außerdem habe ich einen „Coming-Of-Age“ Roman über ein junges Mädchen auf Sinnsuche gelesen, der mir ebenfalls sehr gut gefallen hat:

Martina Hill – „Was mache ich hier eigentlich“ (Genre: Reise/Comedy)

„Was mach ich hier eigentlich“ von Martina Hill habe ich mir gekauft, da ich ein großer Fan von Martinas Serie „Knallerfrauen“ bin und Martina Hill aktuell meine deutsche Lieblings-Komödiantin ist. Deswegen dachte ich, dass ich mit ihrem kleinen und vom Umfang recht übersichtlichen Büchlein über ihren Kurztrip nach China auch nichts falsch machen kann. Meine Vermutung wurde auch durchaus bestätigt.

Hintergrund des Buches ist, dass Martina es wohl geschafft hat mit ihrer Serie „Knallerfrauen“ in China zu einer gewissen Bekanntheit zu gelangen, da sich Folgen der Serie mit Untertiteln in chinesischen sozialen Netzwerken verbreitet haben und ihr Humor dort gut ankam (was ich ganz witzig finde, da der Humor „Knallerfrauen“ ja durchaus teilweise recht „speziell“ daher kommen kann und viele Sketche ja auch durchaus textlastig sind. Allerdings ist das wohl kein chinesisches Phänomen, denn eine amerikanische Facebook Freundin von mir hat auch schonmal einen Ausschnitt aus „Knallerfrauen“ geteilt). Martina wurde deswegen nach China eingeladen um mit einem chinesischen Comedian ein paar Sketche fürs chinesische Fernsehen zu drehen.

In dem Buch erzählt Martina von ihrer Reise nach China, den Dreharbeiten, ihrer Flugangst und ihrem Besuch einiger (sehr mainstream-lastigen) chinesischen Sehenswürdigkeiten. Sprachlich ist das Buch leicht, etwas flapsig und Slapstick-artig geschrieben und mit einigen persönlichen Anekdoten aus Martinas Kindheit und Jugend garniert, die auch sehr nett sind, um einen kleinen Eindruck in ihr Leben zu bekommen. Große Literatur ist das natürlich nicht und auch als richtiges Reisetagebuch oder um wirklich etwas Tiefgehendes über China zu erfahren eignet sich das Buch nicht, dazu bleibt es zu anekdotisch und oberflächlich. Es ist aber eine unterhaltsame und charmante leichte Lektüre für zwischendurch. Ich habe das Buch wie oben angemerkt selbst auf einer Urlaubsreise gelesen (allerdings nicht nach China 😉 ) und für solche Gelegenheiten ist es genau das Richtige, vorausgesetzt natürlich man kann mit Martina Hill und ihrem Humor generell etwas anfangen.

Jan Schomburg – „Das Licht und die Geräusche“ (Genre: Belletristik)

Im Mittelpunkt von „Das Licht und die Geräusche“ stehen 3 Jugendliche oder junge Erwachsene (das genaue Alter wird soweit ich mich erinnere nicht erwähnt), Johanna, Boris und Ana-Clara. Johanna ist in ihren Schulkameraden Boris verliebt, der aus Portugal nach Deutschland zurück gezogen ist und in Johannas Schulklasse gekommen ist. Irgendwie entwickelt sich zwischen den beiden aber nie etwas Romantisches, Boris ist offiziell noch mit seiner portugiesischen Freundin Ana-Clara zusammen, auf die Johanna entsprechend eifersüchtig reagiert. Obwohl sich Johanna mehr wünscht, bleiben sie und Boris nur enge Freunde.

Zumindest bis zu dem Zeitpunkt wo Boris anfängt sich merkwürdig zu verhalten und plötzlich verschwindet. Jetzt verändert sich alles und Johanna muss auf die Suche nach ihm gehen…

Ohne zu viel über den Inhalt des Buches verraten zu wollen, sind die zentralen Themen im Buch wohl die Liebe, das Erwachsen werden und die Suche nach sich selbst. Was dem Autor aus meiner Sicht wirklich hervorragend gelungen ist, ist das Schreiben aus Sicht von Johannas Gefühlswelt heraus, das Buch fühlt sich wirklich so an, als würde man in Johannas Gedanken stecken bzw. als wäre man selbst Johanna…dadurch kommt man ihrem Leben irgendwie sehr nahe und alles ist unheimlich authentisch. Für mich hat er die oftmals egozentrischen, unlogischen und unsicheren Gedanken, die man als Teenager hat auch wirklich glaubwürdig eingefangen und die Teile des Buches, die die Interaktion von Johanna mit Schulkameraden und mit ihrer Familie schildern, fand ich wirklich sehr überzeugend.

Das Highlight des Buches für mich war allerdings die Sprache, die gleichzeitig einfach und direkt ist, aber trotzdem poetisch und speziell. Gleichzeitig ist die Erzählweise etwas sprunghaft, was manche Lesen stören könnte, für mich hat es super zum Buch gepasst.

Als Schwäche würde ich nennen, dass die Handlung an sich etwas vorhersehbar ist und das Buch auch sicher nichts für Menschen ist, für die eine überzeugende Storyline das Wichtigste an einem Buch ist. Da mich die Sprache aber so überzeugt hat, fand ich das Buch trotzdem sehr lesenwert.

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