Am zweiten Tag war es immer noch sehr heiß, weswegen wir uns nicht viel vorgenommen haben, außer den größten Park Ljubljanas zu besuchen, den Tivoli Park.

Von der Stadtmitte aus läuft man zu dieser grünen Oase mindestens 5 – 10 Minuten 😉 Nachdem wir am Kongressplatz das Universitätsgebäude angeschaut hatten, ging es vorbei am architektonisch interessanten Parlamentsgebäude und durch ein Viertel mit vielen Museen und Konsulaten (die Info, dass die Konsulate der USA, Russland und Deutschland direkt nebeneinander liegen und Putin, Trump und Merkel sich dort sozusagen direkt bespitzeln können, ist offenbar ein Lieblingsanekdote slowenischer Reiseführer, denn das bekamen wir im Laufe der Woche gleich zwei Mal zu hören).
Der Tivoli Park ist sehr abwechslungsreich und beinhaltet zum Beispiel auch eine Foto-Ausstellung über die architektonische Stadtentwicklung von Ljubljana und Bau und Renovierung der Flußbrücken, wie bei fast allem was in Ljubljana mit Architektur zu tun hat, stand dabei der Architekt Plesnic im Mittelgrund, der offenbar für die Geschichte Ljubljanas eine sehr große Rolle gespielt hat (es gibt sogar Plesnic-Kugeln analog zu den Mozart Kugeln in Österreich).
Nachdem wir uns mit einem Getränk nochmal gestärkt hatten, entschieden wir uns wegen der knalligen Sonne für eine kleine Wanderung im Wald oberhalb des Parks, wo ein Art Naturkundepfad angeschrieben war. Der war zwar nur auf slowenisch beschriftet, wir trauten uns aber zu die Strecke anhand eines Fotos davon zu finden (was auch zu sagen wir mal 75% geklappt hat 😉 ).

Nachdem wir nach ca. der Hälfte dann doch etwas von dem geplanten Pfad abgekommen waren (und eine kleine Extrarunde gedreht hatten), fanden wir mit Hilfe einiger anderen Spaziergänger (denen wir an einer Art Absperrung vorbei folgten) doch wieder auf unsren geplanten Weg zurück und entdeckten dabei sogar noch ein altes ausgebranntes Haus am Waldrand:
Bevor es zurück in die Stadt ging, schauten wir uns noch den Rest des Tivoli Parks an und entdeckten noch den Rosengarten
und einen Seerosenteich, der so mit Seerosen zugewachsen war, dass die Enten und Entenküken mehr darauf spazieren gingen als auf dem Wasser zu schwimmen
Ljubljana ist offenbar eine Stadt in der Bücher eine wichtige Rolle spielen, denn wir sahen in der Stadt unzählige Antiquariate. Dazu passt auch eine sehr charmante Sommer-Aktion, die wir schon am Vortag am Fluß entdeckt hatten, die „Library under the Trees“, an 8 Stellen in Ljubljana werden im Sommer kleine Mini-Büchereien aufgestellt, mit Liegestühlen und Sitzkissen, wo man sich bedienen kann.

S. und ich haben die Gelegenheit gleich genutzt, um eine Pause zu machen und da es tatsächlich auch einige englischsprachige Bücher gab (sowie deutsche und französische 😉 ), hab ich mir die Zeit mit einem architektonischen Reiseführer und mit einem tollen Bildband über den „Green Ring“ bzw. den „Path of Remembrance and Comradeship“ vertrieben. Zu Zeiten des 2. Weltkriegs, als Ljubljana von den Nazis besetzt war, wurde die ganze Stadt von den Italienern mit einem Zaun eingezäunt. In den 80er Jahren wurde entlang diesen ehemaligen Zauns ein 34 km langer Wanderpfad mit Erinnerungsstätten angelegt, auf dem man heute Ljubljana quasi ein mal komplett umrunden kann. Im Bildband waren Fotos von diesem Pfad zu allen Jahreszeiten und mit allen möglichen Aktivitäten abgebildet (dadurch konnte ich übrigens auch feststellen, dass es auf jeden Fall auch einige Islandpferde in Slowenien gibt 😀 ).
Auf dem Heimweg besichtigten wir noch kurz eine russisch-orthodoxe Kirche (vor der gerade eine Mischung aus Mini-Volksfest und politischer Kundgebung dieser slowenischen Minderheit stattfand) und schauten uns die Drachenbrücke nochmal in Ruhe an, bevor es abends zum Essen in einer Pizzeria ging.