Am dritten Tag haben wir das erste Mal einen Ausflug gemacht und zwar nach Bled zum Bleder See. Der Bleder See ist eines der beliebtesten Touristenziele in Slowenien und von Ljubljana gut mit dem Zug zu erreichen (die einstündige Zugfahrt kostete insgesamt für Hin- und Rückfahrt gerade mal ca. 10 Euro). S. und ich waren etwas verwundert, dass es in Slowenien anscheinend nicht möglich ist, irgendwelche Zugtickets an einem Automaten zu kaufen, es scheint tatsächlich nur den guten alten Ticketschalter zu geben. Was insofern ungewöhnlich ist, weil Slowenien ansonsten (ähnliche wie andere kleinere Länder wie Estland) bei der Digitalisierung (z.B. Freies Wifi) eher weiter zu sein scheint als Deutschland. Aber vielleicht lohnen sich in dem kleinen eher überschaulichen Land größere Investionen in dem Bereich nicht.
Da es vom Bahnhof in einem Nebenort von Bled nur 4km zu Fuß zum Bleder See waren, sind wir den Hinweg zum See zu Fuß gegangen.

Nach einer Erfrischung in einem Cafe (auf die traditionelle „Bleder Cremeschnitte“ hab ich verzichten, da ich sahnige Kuchen nicht wirklich mag) machten wir uns darum den See zu umrunden, das sind ca. 6 km und somit eher gemütlicher Spaziergang, den man gut in 2 Stunden erledigen kann. Bled scheint bei Engländern sehr beliebt zu sein, denn gefühlt 90% der Touristen schienen Briten zu sein von dem was man hörte. Das war sowieso eine ganz amüsante Erkenntnis, in Ljubljana waren die Touristen recht gleichmäßig gemischt zwischen Briten, Amerikanern, Deutschen und Asiaten…am Bleder See schien es dann nur Briten zu geben und später in den Bergen dann nur Deutsche, daran kann man wohl sehen wie die Interessen in Punkto Bergwandern vs. Flachlandurlaub verteilt sind 😉

Beim Rundweg um den See kamen wir auch an Titos ehemaliger Sommerresidenz „Villa Bled“ und dem architektonisch interessanten Pavillon „Belvedere“ vorbei, der zu Zeiten Titos als repräsenatives Teehaus benutzt wurde (deswegen waren darin auch Fotos von Besuchen Willy Brandts und anderere Staatsleuten zu sehen, heute befindet sich dort ein Café).

Vom Pavillon aus hat man einen sehr schönen Blick über den See.
Gegen Ende des Rundwegs sind wir nach einer Café-Pause (mit sehr leckerem „Vegan raw cake“) noch zu der oberhalb des Sees gelegenen Burg aufgestiegen, auf eine Besichtigung haben wir aber verzichtet (schließlich wollten wir auch noch die Burg in Ljubljana besichtigen).
Eigentlich hatten wir noch vor nach der Rundwanderung zu der kleinen Insel rüber zu fahren, allerdings fahren die Boote dorthin nur stündlich und das Wetter schwang zum nachmittag um und wurde gewittrig. Auch unsren für einen anderen Tag geplante Wanderung in die Vintgar-Klamm bei Bled mussten wir leider streichen, da an dem Tag ebenfalls starke Gewitter angesagt waren (daraus gelernt: längere Wanderungen bei schönem Wetter lieber gleich machen). Insgesamt ist der Bleder See als Ausflugsziel absolut zu empfehlen, möchte man alles sehen und noch etwas wandern, kann man dort sicherlich gut 2-3 Tage verbringen.