Bücher

Frankfurter Buchmesse 2024 – Teil 1

Nach einer krankheitsbedingten Pause im Jahr 2023, bin ich dieses Jahr wieder für einen Tag mit meiner Freundin von Glimrende zur Frankfurter Buchmesse gefahren. Da es am Wochenende aufgrund des öffentlichen Publikumverkehrs immer völlig überlaufen ist, haben wir uns wieder für den Freitag entschieden.

Die Fotospots waren sehr gelungen

Ähnlich wie letztes Mal, habe ich mir einige Lesungen und Interviews zu einem potentiellen Zeitplan zusammengestellt, von denen ich dann aber nur einige Programmpunkte spontan tatsächlich besichtigte, denn eigentlich ist ein Tag auf der Buchmesse natürlich viel zu wenig. Zunächst schlenderte ich erstmal zwei Stunden durch die großen Halle 3.0 und 3.1, wo einerseits die bekanntesten Verlage ihre Mainstream Bücher aus Belletristik und Sachbuch ausstellen, aber auch viele (teils obskure oder etwas skurrile) Kleinstverlage vertreten sind. So dass es sich auf jeden Fall empfiehlt sofern man ein Presseticket hat diese Halle zu besichtigen bevor es durch den öffentlichen Publikumsverkehr nachmittags zu voll wird. 

Beeindruckendes „Bridgerton“ Display

Wobei ich sagen muss, dass die Gänge mir dieses Jahr noch etwas breiter vorkamen, zudem wurden die großen Publikumsmagnete im „New Adult“ Bereich diesmal in eine andere Halle ausgelagert, was zur Entzerrung positiv beigetragen hat. Wie letztes Jahr nutzte ich diese Zeit vor allem um mir Leseinspirationen und -ideen für die kommenden Monate zu holen. Gekauft habe ich mir dieses Jahr aber nur die aktuelle Buchpreisgewinnerin („Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ Von Martina Hefter) worauf ich auch schon sehr gespannt bin.

Am Ende des Vormittags habe ich mir dann noch am Stand der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit der Schauspielerin Caroline Peters angeschaut, die ihren Roman „Ein anderes Leben“ vorstellte, in dem sie die Geschichte dreier Schwestern erzählt, die die gleiche Mutter, aber drei unterschiedliche Väter haben. Darin verarbeitete Caroline Peters aber vor allem auch die Lebensgeschichte und die Persönlichkeit ihrer Mutter, so dass es sich um ein sehr persönliches Buch handeln dürfte. Da es Carolines erster Roman ist (entstanden unter anderem auch wegen der Corona-Zwangspause) wurde sie natürlich dazu befragt, wie sie auf die Idee kam ein Buch zu schreiben und wie sich der Schaffensprozess von der Arbeit als Schauspielerin unterscheidet und wie sie mit Kritik umgeht, was ich alles sehr spannend fand. Interessant fand ich, dass man Caroline Peters trotz ihrer Souveränität und Erfahrung als Prominente und Schauspielerin auch etwas anmerkte, dass sie im Vergleich zu den „Profi“-Schriftsteller:innen, die ich mir später noch anhörte noch nicht so daran gewöhnt ist ein Buch zu promoten, was ich aber sehr sympathisch fand, denn so waren die Antworten einerseits etwas überlegter und auch etwas unvorhersehbarer und ihre Perspektive als Schauspielerin war auch nochmal etwas anders als die von jemandem der als Hauptberuf jedes Jahr bis zu zwei Büchern schreibt. Ich werde ihren Roman auf jeden Fall auch noch lesen und bei Gelegenheit vorstellen. 

Caroline Peters im Gespräch

Danach machten meine Freundin und ich erstmal eine Mittagspause, wie immer war das Angebot auf dem Vorplatz im Freien sehr gut und abwechslungsreich und es war sehr angenehm etwas frische Lust zu schnappen. Nach der Mittagspause besichtigten wir den Pavillon des diesjährigen Gastlandes Italien. Auf den allerersten Blick wirkte die Ausstellung und die Präsentation auf mich etwas altmodisch (vor allem vermutlich wegen der Nutzung römisch anmutender Säulen), aber insgesamt hat es mir dann sehr gut gefallen, auch wenn passend zur italienischen Kultur tatsächlich vor allem die Vergangenheit auf den ersten Blick mehr im Fokus stand als die Moderne. Was sich teils aber als oberflächlich Eindruck entpuppte, denn einige auf den ersten Blick altmodische Gemälde stellten sich auf den zweiten Blick auf wirklich geniale Fotografien des verlassenen Pompejis heraus, die der Fotograf während des Corona-Lockdowns aufgenommen hatte. Insgesamt war der Pavillon eine sehr ansprechende Mischung zwischen Literatur und Kunst. Natürlich gab es auch eine große Auswahl von Büchern aus Italien.

Gastland „Italien“

Den zweiten Teil mit Eindrücken von der Buchmesse gibt es dann in Kürze.

Bücher

Frankfurter Buchmesse 2022

Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal die Frankfurter Buchmesse besucht. Eine gute Freundin von mir geht schon seit mehreren Jahren als Bloggerin (http://www.glimrende.de) zur Buchmesse und nach der langen Corona Pause ohne größere Veranstaltungen hatte ich große Lust auch einmal mitzukommen. Da ich vor Corona noch nie dort war, kann ich nicht wirklich vergleichen wie es im Vergleich zu 2019 war, aber laut meiner Freundin ist es weitgehend wieder wie vorher, außer dass die Gänge etwas breiter sind, die Showküche noch fehlt und die Stände teilweise vorher noch etwas spektakulärer waren (letzterer kann aber auch der Inflation- und Energiekrise geschuldet sein, da auch die Kosten für Messestände und -Materialien sicherlich ziemlich explodiert sind). 

Meine Spontankäufe von der Buchmesse

Da es mein erster Besuch auf der Buchmesse war, habe ich mir zwar einige interessante Veranstaltungen und Vorträge rausgeschrieben, bin aber mit dem Plan hingefahren, es eher locker angehen zu lassen und mir erstmal in Ruhe einen Überblick zu verschaffen. Entsprechend habe ich den Freitag vormittag also genutzt, um erstmal durch die drei größten Hallen (mit Fokus Romane und Sachbuch) zu schlendern und mich in die verschiedenen Verlage zu vertiefen. Trotzdem konnte ich mir am „Blauen Sofa“ auch zwei sehr interessante Gespräche anhören. Einmal mit Daniela Dröscher, der Autorin des für den Deutschen Buchpreis nominierten autobiografisch geprägten Romans „Lügen über meine Mutter“. Das Buch habe ich schon auf meinem Kindle auf der „To Read“ Liste, allerdings habe ich es vor der Buchmesse nicht mehr geschafft, es schon zu lesen. So konnten die Ausführungen der Autorin zu Body Shaming und dem komplizierten und missbräuchlichen Verhältnis ihres Vaters zu ihrer Mutter meine Vorfreude auf das Buch aber nochmal verstärken. 

Interview am „Blauen Sofa“

Das zweite Autor:innen Interview war mit Karen Duve über ihren Roman „Sisi“. Hier war es so, dass dieses Buch eigentlich nicht wirklich mein Interesse geweckt hatte, denn mit Sisi konnte ich noch nie besonders viel anfangen (schon gar nicht mit der von Romy Schneider gespielten verklärten 50er Jahre Film-Version). Erst durch das Gespräch wurde mir aber klar, dass der Roman nur ca. 2 Jahre aus Sisis Leben intensiv beleuchtet und dabei auch noch 2 Jahre in denen Sisis Leidenschaft für Reitjagden eine signifikante Rolle spielt. Für mich als Pferde- und Reitfan also vielleicht doch ein lesenwertes Buch (auch Karen Duve ist passionierte Pferdefreundin, wie sie in dem Interview verriet).

Karen Duve spricht über ihren Roman „Sisi“

Den Nachmittag lies ich dann nach einem Mittagessen an den Food Trucks im Innenhof der Buchmesse gemeinsam mit meiner Freundin ausklingen. Von den verschiedenen Verlagen ist mir vor allem die sehr prominente Werbung für Sebastian Fitzek in Erinnerung geblieben, sicher auch einer der populären „Mainstream-Hauptattraktionen“ . Ich selbst fand die meisten Mainstream-Lieblinge (und Spontankäufe) beim Kosmos-Verlag. Außerdem warfen wir noch einen kurzen Blick auf die Signierstunde von Vanessa Mai. Insgesamt war dieser erste Tag sehr inspirierend und ich habe eine lange Liste an Büchern gesammelt, die ich in Zukunft noch lesen oder verschenken möchte.

Abends mussten wir dann auch feststellen, dass ein Besuch der Buchmesse anstrengender ist als zum Beispiel eine ganztägige Bergwanderung in alpinem Gelände, so dass wir nach einem kurzen Aufenthalt in der Hotelbar schon um ca. 21 Uhr völlig ermüdet im Hotelzimmer saßen. 

Vor dem Samstag auf der Buchmesse habe mich meine Freundin schon „gewarnt“, durch die hohen Besucherzahlen ist die Messe an diesem Tag doch sehr überlaufen (leer war es am Freitag auch nicht grade, aber das Durchschlendern hat zumindest noch Spaß gemacht). Glücklicherweise hatten wir an diesem Tag ein „externes“ Messeprogramm, wir waren zu einer historischen Stadtführung durch die Frankfurter Altstadt mit der Autorin und Historikerin Julia Kröhn eingeladen, ganz unter dem Motto ihres Romans „Die Gedanken sind frei – Eine unerhörte Liebe“, der im Nachkriegs-Frankfurt spielt.

Julia Kröhn bei der literarischen Stadtführung

Julia Kröhn führte uns und eine bunte Mischung aus Blogger:innen und Leser:innen sehr kompetent, unterhaltsam, sympathisch und historisch fundiert an einige Originalschauplätze des Buches, gleichzeitig eine großartige Art und Weise die Stadt kennen zu lernen. Da ich zuletzt irgendwann 2006 oder 2007 beruflich kurz in Frankfurt war, kannte ich die neu gestaltete „Altstadt“ auch noch gar nicht und war von der Architektur sehr beeindruckt.

Licht und Schatten in Frankfurt

Zusätzlich hatten wir auch noch traumhaftes Sonnenwetter. Abgerundet wurde die Stadtführung durch ein gemeinsames Kaffee-Trinken und Kuchen-Essen mit Austausch zum Buch und zur Führung in einem Café am Frankfurter Dom. Nochmal einen herzlichen Dank an den Blanvalet-Verlag und Julia Kröhn für die tolle Gelegenheit.

Eine tolle Erinnerung an einen besonderen Tag

Danach kehrten wir noch einmal kurz zur Buchmesse zurück um etwas zu essen (und die beeindruckenden Kostüme der Cosplayer:innen zu bewundern).

Zum Abschluss hatten wir noch Gelegenheit im „Forum“ einen kurzen, aber sehr lehrreichen und eingängigen Talk mit Tupoka Ogette zu ihrem Anti-Rassismus Buch „Und jetzt Du – Antirassistisch leben“ zu hören, von dem sich jeder angesprochen fühlen sollte.

Talk mit Tupoka Ogette

Insgesamt eine tolle erste Buchmesse für mich, eine Erfahrung die ich auf jeden Fall in den nächsten Jahren wiederholen möchte!