„Happiness forever“ von Adelaide Faith fällt einem schon aufgrund des außergewöhnlichen Covers auf, das einen merkwürdig verzerrten (aber süßen) kleinen Hund zeigt. Dieser kommt dann auch im Buch vor, er ist der Hund der Hauptperson Sylvie, der aufgrund einer Hirnverletzung etwas schief sieht und im Kreis läuft, aber trotzdem neben der Arbeit in einer Tierklinik eine Hauptkonstante in Sylvies Leben ist. Sylvie macht aktuell eine Therapie, mit der sie über vergangene negative Beziehungserfahrungen und ihre Alkoholvergangenheit hinwegkommen möchte. Doch Sylvie ist auch verliebt (oder eher besessen von?) und zwar in ihre Therapeutin, Tag und Nacht denkt sie an sie und fiebert auf die nächste Therapiestunde hin. Das reale Leben kommt dabei zu kurz, doch dann trifft Sylvie auch im echten Leben auf eine neue Freundin…
Das Buch ist auf jeden Fall sehr außergewöhnlich, Sylvies Innenleben und ihre Unsicherheiten werden sehr sensibel geschildert und man kann sich in sie hineinversetzen, auch wenn sie objektiv gesehen oft merkwürdig handelt. Die angebetete Therapeutin hingegen bleibt für die Leser:innen genau wie für Sylvie eine Projektionsfläche, die schwer zu fassen ist. Auf jeden Fall ein leises feines Buch über den Versuch trotz aller Widrigkeiten seinen Platz im Leben zu finden.
