Bücher

Lesetipp: „Der gefährlichste Ort der Welt“

Diesen Monat lese ich (rein zufällig) zwei Bücher, die sich mit einem ähnlichen Thema beschäftigen, nämlich Mobbing in der Schulzeit. Das erste davon (ein Roman für Erwachsene) möchte ich heute vorstellen:

„Der gefährlichste Ort der Welt“ von Lindsey Lee Johnson spielt in Kalifornien, in einer auf den ersten Blick idyllischen Kleinstadt namens „Mills Valley“ nahe bei San Francisco. Dort wohnen überwiegend reiche, privilegierte Menschen, die eigentlich in der Theorie wenig Sorgen haben sollten.

Im ersten Teil des Buches lernen wir den 13-jährigen Tristan Bloch kennen. Er geht auf die Middle School in Mills Valley und gilt als merkwürdig, er ist etwas übergewichtig, trägt komische Klamotten und ist zwar sehr intelligent, aber nicht wie die anderen Kinder an der High School. Nach einer zufälligen Begegnung begeht er den fatalen Fehler einen Liebesbrief an seine Mitschülerin Cally zu schreiben, in dem er seine innersten Gefühle offenbart. Cally ist entsetzt und überfordert und zeigt den Brief ihren Freunden, allen voran dem beliebten Sport-Ass Ryan. Schnell eskaliert die Sache auf Facebook und am Ende weiß Tristan keinen Ausweg mehr.

Der Rest des Buches spielt einige Jahre danach an der High School von Mills Valley und erzählt in verschiedenen Episoden aus dem Leben von Tristans früheren Klassenkameraden. Dabei ist jedem Schüler ein Kapitel gewidmet, diese sind lose dadurch verbunden, dass meist ein Kapitel mit einem Ereignis aus dem vorherigen Kapitel anfängt. So erlebt der Leser wie es Tristans Klassenkameraden ergangen ist und was für Geheimnisse und Sorgen jeder mit sich herumträgt. Der Schreibstil ist dabei sehr klar und gelungen, so dass das Buch wirklich angenehm lesbar ist und den Leser auch durchaus mitreisst. Trotzdem muss ich zugeben, dass das Buch mich nicht zu 100% gepackt hat. Das lag für mich an 2 Gründen: erstens finde ich den Aufbau doch ein kleines Bisschen zu konstruiert wirkend (als hätte die Autorin sich etwas zu merkbar Mühe mit der Form des Geschichte gegeben) und zweitens fand ich die Charaktere des Buches doch in ihrer Gesamtheit etwas zu klischeehaft. So kommt quasi jeder Stereotyp aus einem amerikanischen Teenie-High-School-Film oder Roman vor. Vielleicht liegt das daran, dass amerikanische Teenies per se ein Klischee sind 😉 , allerdings gibt es doch Bücher und Serien wo die Thematik für mich etwas vielschichter aufgearbeitet wird.

Trotzdem fand ich das Buch insgesamt sehr gut gelungen und auch unterhaltsam. Aktuell lese ich ein Jugendbuch mit ähnlicher Thematik („Ikarus fliegt“ von Sally Christie) und bin gespannt, wie das Thema dort im Vergleich umgesetzt ist (das Fazit daraus gibt es dann im nächsten Blogeintrag…).

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