Von Bov Bjerg habe ich dieses Jahr schon den Roman „Auerhaus“ gelesen, der mir ausnehmend gut gefallen hat. Da mir der ironisch lustige und trotzdem immer ernsthafte Stil des Autors gut gefallen hatte, hatte ich auch große Lust die Kurzgeschichtensammlung „Die Modernisierung meiner Mutter“ zu lesen. Das Buch (oder vom Umfang her eher Büchlein) erhält Kurzgeschichten aus den letzten 20 Jahren des Autors. Das Buch enthält einige längere Geschichten, die teilweise skurril unterhaltsam sind, teilweise aber trotz des immer vorhandenen absurden Humors auch sehr ernste Themen behandeln, bei denen einem das Lachen dann auch mal im Hals stecken bleibt. Von den längeren Geschichten fand ich 3-4 wirklich herausragend, so zum Beispiel der Opener „Schinkennudeln“ (indem diese tatsächlich eine relativ wichtige Rolle spielen 😉 ).
Viele sind wirklich lustig, andere nachdenklich und zusätzlich zu den längeren Geschichten gibt es kürzere Geschichten, die mehr wie Erinnerungsfetzen, Gedankenspiele oder Einwürfe wirken. Dabei gibt es natürlich welche die stärker sind und welche die eher nur „ganz nett“ sind und keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber insgesamt fand ich den Kurzgeschichtenband sehr kurzweilig. Da die Geschichten alle für sich alleine stehen können, eignet sich das Buch auch hervorragend um z.B. abends vor dem Zubettgehen noch schnell 2-3 Stories zu lesen.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der „Auerhaus“ mochte und vor allem von dem Schreibstil und Humor von Bov Bjerg begeistert ist und jedem, der generell gerne Kurzgeschichten liest. Das Buch ist vielleicht wegen der eher wilden Mischung von Geschichten nichts für Leute, die gerne auch bei Geschichtensammlungen einen thematischen oder stilistischen „roten Faden“ haben. Mich hat die Vielfalt an Themen nicht gestört.