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Thriller-Tipp: „Die Auszeit“ von Emily Rudolf

„Die Auszeit“ ist das Thriller Debut von Emily Rudolf. Mit deutschsprachigen Thrillern stehe ich ja etwas auf dem Kriegsfuss, da ich sie vor allem sprachlich im Vergleich zu Autoren aus Nordamerika oder Nordeuropa oft ziemlich flach finde und die Plots neigen meiner Meinung nach gerne dazu überzogen oder unlogisch zu sein (vor allem bei den Stars der Szene). Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass mich die Sprache von Emily Rudolf auch nicht unbedingt vom Hocker gerissen hat, ist sie doch auch recht einfach gehalten und das Buch ist jetzt sicher kein literarisches Meisterwerk.

Davon abgesehen war „Die Auszeit“ aber ein sehr vergnügliches Leseerlebnis. Des Setup des Thrillers ist keine besonders neuartige Erfindung: die Influencerin Viktoria Kaplan (die knapp davor steht 1 Million Follower zu erreichen) wird zusammen mit einer Gruppe ihrer Freunde in ein exklusives und abgelegene neues Retreat in den Alpen eingeladen. Das Ziel der Sache natürlich eine wirtschaftliche Kooperation, Viktoria soll das Retreat mit ihren Social Media Posts veredeln. Entsprechend aufgeregt ist Pierre, der Besitzer des Retreats, der alles versucht es den anspruchsvollen und luxusverwöhnten Gästen Recht zu machen. Ebenso aufgeregt ist Josefine, die neue Freundin von Viktorias Bruder Max, die als Einzige nicht schon lange zu der Clique gehört und Sorge hat von den Reichen und Schönen nicht ernst genommen oder abgelehnt zu werden. Nicht ganz abwegig, denn auch Max’ Ex-Freundin Karla ist beim Retreat dabei. 

Wie man sich denken kann, dauert es nicht lange bis erste Konflikte sich manifestieren und nach einem Unwetter ist nicht nur das Retreat von der Außenwelt abgeschlossen, auch eine Person ist nicht mehr am Leben.

Was mir an dem Buch (das ich gemeinsam mit einer Freundin gelesen habe) besonders gut gefallen hat ,ist, dass man die ganze Zeit mitraten kann wer der Mörder ist. Natürlich versucht die Autorin dabei auch immer wieder falsche Fährten zu legen, was ihr vor allem für eine Thriller-Debutantin wirklich sehr gut gelingt. Ich empfehle das Buch jedem der eher leichte, unterhaltsame und nicht zu blutige Thriller mag. Für mich ein sehr gelungenes Debut.