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Jugendbuch-Lesetipp: „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“

„Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ spielt in den 80er Jahren. Die Hauptfigur ist die 15-jährige June Elbus. June hat nicht viele Freunde und auch mit ihrer 16-jährigen Schwester Greta versteht sie sich nicht mehr so gut wie als beide kleine Kinder waren und beide unzertrennlich schienen. Im Mittelpunkt des Buches steht Junes Verhältnis zu ihrem Patenonkel Finn, einem erfolgreichen New Yorker Künstler, der allerdings an AIDS erkrankt ist.  June vergöttert ihn und verbringt sehr viel Zeit mit ihm.

Das Buch beginnt gegen Ende von Finns Krankheit, als er es sich zur Aufgabe gemacht hat ein Portrait von June und Greta zu malen, einmal wöchentlich besuchen June und Greta Finn um ihm Modell zu sitzen (wobei Greta wenig Lust dazu hat). Nach Finns unausweichlichem Tod sieht June bei seiner Beerdigung einen jungen Mann, den alle Familienmitglieder außer ihr zu kennen scheinen und auf den ihre Mutter sehr allergisch reagiert…kurze Zeit nach der Beerdigung erhält June einen Brief von Toby, dem jungen Mann, der wie es sich rausstellt Finns Lebensgefährte war. Toby möchte sie sie treffen. June kann nicht verstehen, warum sie als Einzige in der Familie anscheinend nichts von ihm wusste (obwohl allen bekannt war, dass Finn schwul ist)…

Der Rest des Buches beschäftigt sich mit der Beziehung von June und Toby, mit der schwierigen Beziehung zwischen June und Greta und deren Eltern. Dabei gibt es keine groß aufregenden Handlungsstränge, das Buch lebt von der Aufarbeitung der Gefühle der Protagonisten, erst gegen Ende entwickelt auch die Handlung etwas mehr Dramatik. Mir hat aber gerade das an dem Buch gut gefallen, man taucht ganz in Junes Gefühlswelt ein und auch Greta ist ein komplexer und widersprüchlicher Charakter, den man aber nur aus der Außensicht kennenlernt. June hat mir als Hauptcharakter sehr gut gefallen, einerseits wirkt sie intelligent und sehr reif für ihr Alter, andererseits merkt man in manchen Situationen, dass sie doch noch sehr kindlich denkt. Als zentrales Thema des Buches würde ich Eifersucht ausmachen und wie diese das Verhältnis und Handeln der verschiedenen Personen des Buches beeinflusst. Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen und auch das Thema sticht aus dem Repertoire typischer Jugendbücher heraus. Für mich ein sehr gutes Buches für jeden der gefühlvolle Jugendbücher mit eher ruhigem Erzähltempo mag.

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