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Buch-Tipp: „Am anderen Ende der Schwerkraft“ von Martin Schnick

In „Am anderen Ende der Schwerkraft“ von Martin Schnick stehen die beiden Freunde Julian und Tristan im Mittelpunkt, zwei junge Männer, die sich beim Philosophiestudium in Bonn kennenlernen und von da an eng befreundet sind, obwohl sie recht unterschiedlich sind. Julian kommt aus einer reichen Familie, ist ein extrovertierter Lebemann, der ständig ausgeht, Parties schmeißt, auf großem Fuß lebt und einen regen Drogenkonsum führt. Tristan ist zurückhaltender, kommt aus „normalen“ Verhältnissen, ist schwul und lässt sich von Julian immer etwas mitziehen, aber ohne dessen Exzesse genauso intensiv mitzumachen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, einerseits erfahren in verschiedenen Episoden, die oft von viel Humor und Skurrilität geprägt sind von Julians und Tristans Studentenleben, ihrem Freundeskreis und Tristans sexuellen Erfahrungen. Parallel springt der Roman aber einige Jahre in die Zukunft, Tristan ist gerade 24 und wurde von Julians Eltern in die Schweiz eingeladen, denn dort sitzt Julian nach einer psychotischen Episode fast katatonisch in einer psychiatrischen Klinik, isst nichts und kommuniziert nichts. Tristan versucht zu ihm durchzudringen, ohne zu wissen wie, während sein eigenes Leben ohne, dass er etwas davon ahnt ebenso auf eine Katastrophe zusteuert…

Mir hat der Roman wirklich sehr gut gefallen. Der Autor schafft es die wenigen sehr leidenschaftlichen und sprunghaften Jahre von Julians und Tristans Leben wirklich bildhaft zu machen und trotz der schweren Themen behält der Roman immer ein Gefühl von Leichtigkeit und Lebensfreude. Für mich eine kleines literarisches Juwel, dass auch aufgrund der kompakten Länge sehr kurzweilig war.