Bücher

Buchtipps Mai: Krimi und Young Adult

Diese Woche möchte ich 2 ältere Bücher aus unterschiedlichen Genres gemeinsam vorstellen, die ich im letzten Monat gelesen habe. Das erste ist ein Young Adult Roman, den mir meine Freundin von Glimrende schon vor längerer Zeit empfohlen hat. Das zweite ist mal wieder ein Krimi der Deutschen Beststellerautorin Charlotte Link, für die ich in den letzten Monaten ein wiedererwachtes Faible entwickelt habe.

„Nicht nur ein Liebesroman“ von Emma Mills

„Nicht nur ein Liebesroman“ von Emma Mills ist ein Young Adult Roman, ein Genre das ich auch als Erwachsene persönlich sehr gerne mag. Hauptperson des Buches ist die 17-jährige Sloane, die mit ihren Eltern von New York nach Florida zieht. Sloane ist eigentlich ein ziemlich selbstbewußter Teenager, sie ist eine exzellente Sängerin und hat einen Hang zu ironischen und schnippischen Bemerkungen. Trotzdem hatte sie aber offenbar an ihrem früheren Wohnort Schwierigkeiten echte Freundschaften aufzubauen. Umso sehr freut sie sich, dass sie in Florida schnell Anschluß findet. Auf einer Party lernt sie die Zwillinge Vera und Gabe kennen, Vera ist glamourös, Social Media Sternchen, eine Lichtgestalt um die sich der gesamte Freundeskreis dreht. Gabe ist eher verschlossen, neigt zu Mißmutigkeit und ist zunächst mal gar nicht so begeistert von Sloane, die ihn auf der Party ungebeten gegen einen Mobber verteidigt.

Es ist nicht ganz einfach zu beschreiben worum es in dem Buch genau geht, wie der Titel schon sagt, ist es „Nicht nur ein Liebesroman“ und die natürlich wie in den meisten Young Adult Romanen vertretene Liebesgeschichte spielt auch wirklich eine eher untergeordnete Rolle. Hauptthema des Buches ist wohl Sloane selbst, ihre Entwicklung und ihre Beziehungen zu ihrer Familie und zu ihren Freunden. Mir hat gut gefallen, dass Sloane kein typischer Young Adult Charakter ist, oftmals erzählen diese Bücher eine „vom hässlichen Entlein zum strahlenden Schwan“ Geschichte und die Protagonisten haben anfangs Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein oder ihrem Aussehen, doch obwohl Sloane Schwierigkeiten mit Nähe hat, ist sie von Anfang ein starker Charakter der gerade deswegen oft aneckt. Auch die anderen Charaktere im Buch werden zwar eher nebenbei ausgearbeitet, sind aber vielschichtig und interessant und auch die Probleme in Sloanes Familie werden mit Humor und Leichtigkeit thematisiert.
Der Schreibstil des Buches ist anfangs etwas ungewöhnlich, etwas spröde und sprunghaft vielleicht, genau wie ihr Hauptcharakter Sloane, aber wenn man sich darauf einlässt entwickelt die Geschichte auch gerade dadurch eine schöne Faszination.

„Die letzte Spur“ von Charlotte Link

„Die letzte Spur“  von 2014 ist ein weiterer ziemlich dicker Wälzer der Deutschen Schriftstellerin Charlotte Link. Im Zentrum des Geschehens steht Elaine Dawson, eine junge Frau vom Land, die ein ziemlich trostloses Leben führt. Nach dem Tod der Eltern pflegt sie alleine ihren nach einem Unfall querschnittsgelähmten und verbitterten Bruder. Sie sieht keine Perspektive ihrem tristen Leben zu entfliehen und fühlt sich als ewige Verliererin. Als ihre frühere Schulfreundin Rosanna sie zu ihrer Hochzeit nach Gibraltar einlädt wagt sie sich trotzdem in dieses für ihre Verhältnisse große Abenteuer. Als aufgrund Nebels ihr Flug nach Gibraltar gestrichen wird und Elaine am Flughafen strandet, trifft sie auf den Anwalt Marc, der sie aus Mitleid mit zu sich nach Hause nimmt. An nächsten Morgen setzt er sie nach eigener Aussage in die Bahn zum Flughafen. Ab diesem Moment hat niemand mehr was von Elaine gesehen oder gehört.
Fünf Jahre später langweilt sich die Journalistin Rosanna in ihrem Leben in Gibraltar, ihre Ehe ist in keinem guten Zustand und als sie von ihrem ehemaligen Chef in England den Auftrag bekommt eine Reportage über verschwundene Frauen zu schreiben in der auch Elaines Geschichte nochmal aufgearbeitet werden soll, nimmt Rosanna den Auftrag begeistert an. Doch schnell ist sie in die Geschichte persönlicher und emotionaler verstrickt als sie es sich vorgestellt hatte.

Bei der Geschichte handelt es sich nicht um einen reinen Krimi in klassischem Sinne, der Plot ist sehr komplex und raffiniert und wird nach und nach aufgedröselt, die Charaktere sind sehr interessant und trotz der eher ruhigen Erzählweise kommt teilweise sogar richtige Thrillerspannung auf. Mir hat diese Mischung aus Beziehungsdrama und Krimi mit Thrillerelementen wirklich sehr gut gefallen und wie immer liefert Charlotte Link mit dem Buch auf sehr hohem Niveau ab.

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