„Maxwells Dämon“ von Steven Hall ist nach dem gleichnamigen Gedankenexperiment aus der theoretischen Physik benannt und ein Roman bei dem es mir gar nicht so leicht fällt eine Rezension zu schreiben, denn zu schwierig fällt es mir die Handlung des Romans zu beschreiben. Der Schriftsteller Thomas Quinn steht Zeit seines bisherigen Lebens im Schatten seines übermächtigen, aber inzwischen verstorbenen Vaters Stanley Quinn, der ebenfalls Autor war. Aktuell befindet sich Thomas’ Leben auch sonst eher in Auflösung begriffen…sein Erstlingsroman war mäßig erfolgreich, seitdem hält sich Thomas eher schlecht als recht mit Auftragsarbeiten über dem Wasser. Seine Frau Imogen ist Wissenschaftlerin und aktuell für 6 Monate auf einer Forschungsstation auf den Osterinseln. Als sich der verschollene und schrullige Starautor Andrew Black, ein ehemaliger Schützling seines Vaters mit dem Thomas sich vor einigen Jahren angefreundet hatte, mit einem mysteriösen Brief bei Thomas meldet gerät dessen Leben vollends aus den Fugen. Als er dann auch noch die Stimme seines toten Vaters auf dem Anrufbeantworter hört und eine Romanfigur aus Andrews einzigem Beststeller-Roman im realen Leben sieht, weiß Thomas gar nicht mehr was er glauben soll und begibt sich auf die Suche nach Andrew Black, um herauszufinden ob dieser Hilfe braucht und was überhaupt los ist…
Das Buch ist sehr mysteriös geschrieben und erinnerte mich vom Stil her teils an alte mystische Geschichten im Stile von H.P. Lovecraft, wobei die Sprache trotz der teils sehr komplexen Themen nie kompliziert ist. Deswegen entwickelt das Buch auch einen starken Sog, dem man sich oft gar nicht entziehen kann. Dabei greift die Geschichte Themen wie Physik, religiöse Mythen und die Bedeutung der Literatur auf und vermengt sie zu einer Mischung aus Kriminalroman, mystischem Roman und philosophischem Roman bei der auch der Leser genau wie Thomas Quinn sich oft fragt was denn nun Realität ist und was Fiktion. Mir hat dieses Buch aber trotzdem oder gerade deswegen richtig Spaß gemacht und ich habe es in kürzester Zeit ausgelesen. Jedermanns Geschmack wird es aber vermutlich nicht treffen, weswegen es schwierig ist eine Empfehlung auszusprechen.