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Buch-Tipp: „Idol in Flammen“ von Rin Usami

„Idol in Flammen“ von Rin Usami, einer talentierten 21-jährigen Autorin aus Japan, ist ein kompakter Roman von nur 128 Seiten. Mein Interesse hat er wegen der Thematik geweckt, denn es geht in dem Buch um eine jugendliche Schülerin, die besseser Fan von einem Mitglied einer J-Pop Band ist. Als Eiskunstlauf-Fan ist mir schon lange bekannt, dass asiatische Fans oft eine ganz andere Intensität aufweisen als wir es in Europa gewöhnt sind (auch wenn Fans von Musikstars natürlich auch hier durchaus speziell und fanatisch sein können, das weiß man ja schon spätestens seit der Beatles). Trotzdem ist die ganze K-Pop und J-Pop Szene aus unserer Sicht ja auch sonst sehr speziell, weswegen ich es spannend fand darüber noch etwas mehr zu erfahren. Das Buch, das ich an ca. einem Tag ausgelesen habe, hat mir dann auch wirklich sehr gut gefallen.
Hauptperson ist die Schülerin Akari, die im normalen Alltag eher mäßig zurecht kommt. Sie scheint eine Lern- und Konzentrationsschwäche zu haben, für die ihre Mutter und Schwester nur wenig Verständnis zu haben scheinen (in der japanischen Leistungsgesellschaft auch vermutlich ein noch unerfreulicheres Schicksal als woanders). Der Vater ist beruflich meist abwesend und auch in ihrem Nebenjob in einem Restaurant – den Akari nur hat um Geld zu haben um ihren Lieblings-J-Pop-Star Masaki zu unterstützen und sich Konzertkarten leisten zu können – schlägt sich Akari mehr schlecht als recht durch. Masaki ist somit Akaris Lebensmittelpunkt – ihre „Wirbelsäule“ wie sie es einmal selbst ausdrückt. Als dieser einen Riesen-Shitstorm abbekommt, weil er einen Fan geschlagen hat, gerät Akaris heile Fan-Welt aus den Fugen und somit auch ihr Alltag.

Der Roman ist wie gesagt nicht sehr lang und trotzdem bringt er viele spannende Aspekte auf den Tisch: die mentale Gesundheit von Jugendlichen, die absurde Abzockmechanischen im J-Pop Bereich mit denen die Fans dazu manipuliert werden unglaublich viel Geld für Produkte und Merch auszugeben, eine schwierige Familiengeschichte, insgesamt ist das Buch sehr sensibel und auch ein bisschen traurig (da Akaris psychische Not von ihrer Familie quasi gar nicht gesehen wird), allerdings trotzdem mit einem sehr offenen aber durchaus hoffnungsvollen Ende.

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